WIBARAB ist ein Kooperationsprojekt unter der Leitung von Stephan Procházka (Universität Wien). Das ACDH-CH fungiert als nationaler Forschungspartner.
Mehr als 350 Millionen Menschen sprechen Arabisch in sprachlichen Settings, die durch ein hohes Maß an Diglossie gekennzeichnet sind. Vom Iran bis nach Mauretanien sind unzählige Sprachvarietäten in Gebrauch, die im ERC-Projekt WIBARAB untersucht werden. Ein besonderes Anliegen des Projekts ist die Sprache der Beduinen, die sich mit der arabischen Expansion im Nahen Osten und Nordafrika seit dem 7. Jahrhundert verbreitet hat. In einer Kooperation zwischen dem Institut für Orientalistik (Universität Wien) und dem Österreichischen Zentrum für Digitale Geisteswissenschaften und Kulturelles Erbe (Österreichische Akademie der Wissenschaften) wird versucht, die Natur der sprachlichen Dichotomie zwischen sesshaften und nomadischen Varietäten und dieses für die arabische Sprachgeschichte so grundlegende Konzept durch Anwendung innovativer und interdisziplinärer Methoden besser zu verstehen. Im Rahmen des Projekts werden neue Daten durch Feldforschung u. a. in Saudi-Arabien, Jordanien, Sudan und Marokko erhoben. Es wird auch soziale Parameter in die Untersuchung einbeziehen, insbesondere die Frage, ob die Prävalenz von Stammesstrukturen und patriarchalischen Gesellschaftsmustern dazu beiträgt, den sprachlichen Konservatismus der Beduinendialekte zu erklären.

Im Rahmen des Projekts entwickelt das ACDH-CH seinen texttechnologischen Stack weiter und kümmert sich um die Datenmodellierung, das Korpusdesign, die Implementierung der Datenbank, die Publikationsplattform und die Langzeitarchivierung. Die Datenbank ermöglicht effiziente dialektübergreifende Vergleiche, insbesondere im Hinblick auf phonologische, morphologische, syntaktische, phraseologische und lexikalische Merkmale

Projektleitung

Stephan Procházka, Universität Wien | Institut für Orientalistik

Kontakt (ACDH-CH)

Karlheinz Mörth

Projektlaufzeit

10/2021–09/2026