Das Wörterbuch der historischen bairischen Mundarten in Österreich und Südtirol (WBÖ) – ehemals Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich – blickt auf eine lange Geschichte zurück, in deren Verlauf es immer wieder konzeptionelle Veränderungen durchlaufen und Neuerungen erfahren hat, wobei das ursprüngliche Ziel des Projekts bis heute beibehalten wurde: die Dokumentation und wissenschaftliche Erforschung der reichhaltigen Lexik des Bairischen in Österreich und Südtirol.

Ende 2016 wurde das zwischenzeitlich niedergelegte Projekt konzeptionell und personell vollständig neu aufgestellt. Zu den Neuerungen gehörten insbesondere die Ausweitung des Projektziels (von rein lexikographischer Arbeit hin zu den erweiterten Aufgabenbereichen des WBÖ-Projektclusters) und die stark digital-technische Ausrichtung des gesamten Projektclusters, insbesondere auch seines lexikographischen Aufgabenbereichs.

Im Hinblick auf die lexikographische Arbeit wurde eine Modernisierung und Vereinheitlichung des Aufbaus der Wörterbuchartikel angestrebt. Diese gewährleistet nicht nur eine bessere Lesbarkeit und Benutzerfreundlichkeit, sondern auch eine konsistente Struktur der Wörterbucheinträge. Darüber hinaus wurden die Artikel online auf der Plattform LIÖ (Lexikalisches Informationssystem Österreich) veröffentlicht, was ihre Zugänglichkeit gewährleistet. Die Einbettung in LIÖ ermöglicht ebenso die Verknüpfung der Wörterbuchartikel mit den zugrunde liegenden Daten, wodurch eine tiefere und umfassendere Einsicht in die sprachlichen Zusammenhänge gewährleistet wird.

Parallel zur Modernisierung der Darstellung wurden Maßnahmen zur Straffung und Beschleunigung des lexikographischen Arbeitsprozesses implementiert. Diese Schritte tragen dazu bei, dass die wissenschaftliche Aufbereitung der bairischen Lexik effizienter und produktiver gestaltet wird, ohne dabei die hohe Qualität und Genauigkeit der Dokumentation zu beeinträchtigen.

Die konzeptionellen Grundlagen und Änderungen in der lexikographischen Arbeit, die einerseits die Artikel leserfreundlicher machen und andererseits für mehr Effizienz sorgen, umfassen insbesondere folgende Punkte:

  • eine einheitliche Artikelstruktur für alle Lemmata

  • weitestgehender Verzicht auf Angaben zu Brauchtum, Aberglaube etc.

  • Änderungen bei den Angaben zur Wortbildung: Ableitungen und Komposita werden nur in den Artikel aufgenommen, wenn auch eine Bedeutung angegeben werden kann