Die Belegdatenbank ist die digitale Version des sogenannten WBÖ-Handzettelkatalogs des „Wörterbuchs der historischen bairischen Mundarten in Österreich und Südtirol“ (WBÖ), der im 20. Jahrhundert gesammelt wurde und in Form von kleinformatigen Papierzetteln vorliegt. Die Belegdatenbank umfasst die Volltextdigitalisate des analogen Handzettelkatalogs ab dem Buchstaben D und deckt mit rund 2,4 Millionen Einträgen ca. 85% des gesamten Bestands ab.

Seit 2020 ist die Belegdatenbank über das Lexikalische Informationssystem Österreich (LIÖ) öffentlich zugänglich.

Die Ursprünge der Belegdatenbank reichen bis in die 1990er Jahre zurück. Zur Beschleunigung der lexikographischen Arbeitsprozesse (Suchen und Sortieren von Belegen und ihren Bedeutungen u.a.) wurde am damaligen Institut für Dialekt- und Namenlexika (DINAMLEX) ab 1993 damit begonnen, den Handzettelkatalog ab Buchstabe D auf der Grundlage des Programmpakets TUSTEP (TUebinger System von TExtverarbeitungs-Programmen) in eine elektronische Version zu überführen. Diese Arbeiten der Datatypisierung dauerten fast zwei Jahrzehnte und wurden 2011 abgeschlossen.

Mit der Wiederaufnahme und vollständigen konzeptionellen Neuaufstellung des WBÖ-Langzeitprojekts im Jahr 2016 wurde auch die Datengrundlage neu organisiert und überarbeitet. So wurde mit der Überführung des digitalen Handzettelkatalogs von TUSTEP in das plattformunabhängige XML/TEI-Format begonnen. Das erste Resultat enthielt noch eine große Anzahl von Fehlern, die vor allem auf vorausgegangene, nicht mit den internen Codierungsregeln kompatible fehlerhafte Eingaben der Belegzettel in TUSTEP zurückzuführen waren. Diese Fehler wurden in einem aufwändigen und langwierigen Prozess behoben, sodass seit Herbst 2018 eine weitgehend mit den Original-Handzetteln übereinstimmende Version der WBÖ-Datenbank im XML/TEI-Format existiert. Diese wird vom WBÖ-Team für die lexikographische Arbeit genutzt, steht aber auch über die LIÖ-Plattform externen Anwender:innen für verschiedene Suchabfragen und Forschungszwecke zur Verfügung.

Seit 2024 wird im Zuge der Handzetteldigitalisierung  daran gearbeitet, die bislang nicht in der Belegdatenbank vorhandenen Teile des WBÖ-Handzettelkatalogs – die Buchstabenstrecken A bis C – mittels eines KI-gestützten Digitalisierungs-Workflows, in die Datenbank zu integrieren.