Als Publikationsplattform sämtlicher neu entstehender WBÖ-Wörterbuchartikel ab Buchstabe F dient seit 2018 das Lexikalische Informationssystem Österreich (LIÖ). Die vorangehenden Buchstabenstrecken A-E (mit ca. 75.000 Stichwörtern) des WBÖ sind zwischen 1963 und 2015 in gedruckten Bänden im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften erschienen. Das Ziel der Retrodigitalisierung ist es nun, die Inhalte dieser gedruckten WBÖ-Bände erstens als Volltexte zu erfassen und diese zweitens, gemeinsam mit den sukzessive neu erscheinenden WBÖ-Artikeln, in LIÖ einzubinden und digital zu publizieren.

Die Ausgangslage bilden TEI-konforme XML-Daten der alten WBÖ-Artikel, die durch semantisches Tagging (Informationsanreicherung) tiefenerschlossen werden, ohne dass inhaltliche Änderungen am Material vorgenommen werden. Das Ergebnis der TEI-Transformation ist wohlgeformtes und valides TEI-konformes XML, das strukturell an die neuen WBÖ-Artikel angeglichen ist und durch redaktionelle Nachbearbeitung und entsprechendes Rendering flexibel in das Erscheinungsbild von LIÖ eingebunden werden kann. Die semantische Aufbereitung ermöglicht somit eine Integration der alten WBÖ-Artikel in LIÖ, eine höhere Durchsuchbarkeit aller WBÖ-Artikel (alt wie neu) und schafft dadurch auch die Grundlage für mehr Interoperabilität. Außerdem werden neben den retrodigitalisierten Artikeln zusätzlich die Digitalisate des gedruckten Originalartikels in LIÖ einsehbar.

Die Retrodigitalisierung erfolgt in enger Kooperation mit der Infrastruktursäule des ACDH-CH und dem Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften