Mit seinen rund 3 Millionen Belegzetteln stellt der WBÖ-Handzettelkatalog die umfangreichste physische Sammlung zur Lexik des Bairischen in Österreich dar. Um diesen Bestand langfristig zu sichern, wird das Material seit 2017 auch im Bildformat digitalisiert. Bisher wurden über 1,6 Mio. Belegzettel gescannt (Stand 08/2024). Das Scannen der Zettel verlangt eine sorgfältige und teils aufwändige händische Vorbereitung, da das Material in unterschiedlichen Formaten, Papiersorten und Qualitäten vorliegt.

Mit der Digitalisierung der Handzettel wird auch dem wissenschaftlichen Kriterium der Nachvollziehbarkeit Rechnung getragen. Zu diesem Zweck werden die Datensätze der WBÖ-Belegdatenbank mit den entsprechenden Handzetteln verknüpft. Die digitalisierten Originalbelege sind mittels Viewer einsehbar und so lassen sich etwaige Inkongruenzen zwischen der Belegdatenbank und den zugrundeliegenden Zetteln feststellen. Dieser Service soll mittelfristig für die Öffentlichkeit auch in einer Open-Source-Version zur Verfügung stehen.

Nicht zuletzt stellt die Handzetteldigitalisierung auch die Grundlage für die Volltextdigitalisierung des gesamten WBÖ-Handzettelkatlogs dar. Seit 2024 werden Verfahren erprobt, um den noch nicht in der Belegdatenbank vorhandenen Teil des Handzettelkatalogs (Buchstaben A, B/P, C) mithilfe von Verfahren des Maschinellem Lernens zu erschließen. Diese Digitalisierung ermöglicht auch eine automatisierte Verknüpfung der gescannten Handzettel mit den bereits bestehenden Datensätze der Belegdatenbank.