Diskutieren Sie beim Dark Matter Day mit Forscher:innen des Instituts für Hochenergiephysik der ÖAW über die Rätsel der nicht…
Teilchenbeschleuniger als Mikroskope
Bruno Touschek gilt als einer der Pioniere der Teilchenbeschleuniger-Physik. Er entwickelte die Idee, Teilchen-Antiteilchen-Paare getrennt zu beschleunigen und kollidieren zu lassen. Durch die Kollision der Teilchen mit den Antiteilchen können neue Teilchen erzeugt werden und Einblicke in die innersten Strukturen der Materie gewonnen werden. Touscheks Weg bis zum angesehenen Physiker war allerdings ein steiniger. Als Jude wurde er in Österreich vom Studium ausgeschlossen und schlug sich in Hamburg durch, bis er 1945 verhaftet und bei einem „Todesmarsch“ lebensgefährlich verletzt wurde. Erst 1946 konnte er als Physiker durchstarten. Nach Stationen in Göttingen und Glasgow ging er 1952 ans Istituto Nazionale di Fisica Nucleare (INFN) in Frascati und lehrte ab 1953 an der Universität „La Sapienza“ in Rom und Pisa.
Zu Ehren Bruno Touscheks laden die Österreichische Akademie der Wissenschaften und die Italienische Botschaft ,in Zusammenarbeit mit dem Italienischen Nationalen Institut für Kernphysik (INFN) und dem Institut für Hochenergiephysik der ÖAW (HEPHY), in den Festsaal der ÖAW in Wien zu einer Abendveranstaltung mit dem Titel "Particle Accelerators as Microscopes. The Legacy of Bruno Touschek. From Vienna to Rome" ein. Nach einem Vortrag von Giulia Pancheri vom INFN Frascati National Laboratory diskutiert die Touschek-Biografin mit den beiden Physikern Michael Benedikt (CERN und TU Wien, Leiter der Studie für den nächsten Beschleuniger am CERN) und dem ehemaligen CERN-Direktor Luciano Maiani über die Anwendungen und die Zukunft von Beschleunigern in der Physik und anderen Bereichen.