Diskutieren Sie beim Dark Matter Day mit Forscher:innen des Instituts für Hochenergiephysik der ÖAW über die Rätsel der nicht…
Globalisierung in Wort und Schrift im Zeitalter des Marco Polo
Das 13. Jahrhundert n. Chr. war für die Gesellschaften Anatoliens und des östlichen Mittelmeerraums eine Zeit dramatischer Umwälzungen: Die Eroberung Konstantinopels durch den Vierten Kreuzzug (1204), die mongolischen Eroberungen des Sultanats der Seldschuken (1243) und Bagdads (1258) oder die Machtübernahme der Mamluken in Ägypten (1250) erschütterten die sozio-politischen Strukturen, eröffnete aber auch neue weitreichende Vernetzungen. Ein vom FWF gefördertes Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, durch einen systematischen Vergleich von Dokumenten zu klären, wie die Reiche Anatoliens versuchten, ihre Machtnetzwerke im Rahmen ihrer Wahrnehmung der Weltordnung zu rekonstruieren.
Ein Workshop zum Thema "Entangled Charters of Eurasia. The Creation of Official Writing in Comparison and Exchange ca. 1100-1400" diskutiert in Kooperation mit dem FWF-Exzellenzcluster "EurAsian Transformations“ die unterschiedlichen Formen des Schreibens und die zahlreichen Verflechtungen zwischen den Schriftkulturen vom Mittelmeerraum bis Ostasien, die auch Reisende der Zeit wie Marco Polo beschrieben (1254-1324), der um 1271 und 1294 Teile Anatoliens durchquerte.
Der Workshop, zu dem das Institut für Mittelalterforschung der ÖAW einlädt, erinnert nicht zuletzt an die wissenschaftliche Aufbauarbeit des Byzantinisten und Akademiemitglieds Otto Kresten (1943-2024).