Die Forschungsgruppe »Objektitinerarien« (lat. itinerarium=Wegbeschreibung, Reiseroute) widmet sich der Beziehung zwischen Mensch und Objekt im Altertum. Im Zentrum steht Erforschung der Mobilität von Objekten und Objektgruppen in geografischer, chronologischer und kultureller Hinsicht. Wege oder Itinerarien von Objekten bieten eine einzigartige Perspektive, um in die Verbindungen antiker Individuen und Gesellschaften einzutauchen und verschiedene Aspekte des antiken Lebens wie etwa kulinarische Praktiken und soziale Identitäten zu beleuchten. Indem wir versuchen, die Itinerarien der Objekte von ihrer Entstehung über ihren Gebrauch und ihre Verbreitung bis hin zu ihrer Nachnutzung und Entsorgung nachzuzeichnen, kommen wir komplexen Netzwerken des Handels, des Austauschs und der kulturellen Interaktion, welche die antike Welt prägten, auf die Spur und zeigen auch die mögliche Dynamik menschlicher Interaktion auf.

Unsere Forschungsmethoden sind interdisziplinär und umfassen kontextuelle und typochronologische Studien zur materiellen Kultur, in enger Zusammenarbeit mit Disziplinen wie etwa den Archaeological Sciences. Das Ziel ist es letztendlich, die in den Objekten „gespeicherten“ Erzählungen aufzudecken und einen Einblick die vielfältigen Wege im menschlichen Umgang mit Objekten zu bekommen. Das Verständnis von Objektitinerarien verbessert nicht nur unser Verständnis der Vergangenheit, sondern trägt auch zu breiteren Diskussionen über Wirtschaft, Politik, Globalisierung, Identität und kulturelles Erbe, aber auch zu Abfallmanagement, Recycling und anderen topaktuellen Themen bei.