Der Schwerpunkt des Labors liegt im Bereich der Archäometrie und Provenienzanalytik lithischer Rohmaterialien für die Beantwortung sozio-ökonomischer Fragestellungen in prähistorischen Gesellschaften. Der geographische Rahmen ist dabei weit gespannt, um eine möglichst große Vergleichsdatenbasis zu gewährleisten. Der Fokus liegt in Mitteleuropa, dem Balkanraum und Westasien, erstreckt sich jedoch auf den gesamten Forschungsraum des ÖAI, inklusive Nord- und Südafrika.

 

Die individuellen Forschungsschwerpunkte die im Lithic Lab bearbeitet werden bauen auf einander auf, und sind folgendermaßen definiert:

    • Mineralogisch-petrologische und geochemische Charakterisierung von Rohmaterialien für die Steingeräteproduktion (vorwiegend Silex).
    • Provenienzanalysen lithischer Rohmaterialien für geschlagene Steingeräte basierend auf dem Multi Layered Chert Sourcing Approach (MLA), der die nachstehend angeführten Analysemethoden kombiniert.
    • Aufbau und Betreuung einer Datenbank und Lithothek der bedeutendsten lithischen Rohmateriallagerstätten im Forschungsgebiet.
    • Lithisches Ressourcenmanagement und prähistorisches ökonomisches Verhalten.
    • Rekonstruktion von Neolithisierungsprozessen im Licht ökonomischer Verhaltensmuster.
    • Entwicklung von Protokollen zur Herkunftsbestimmung von zusätzlichen kulturhistorisch bedeutenden Gesteinen wie Lapislazuli, Jadeit und Nephrit, Karneol und Achat.

    Diese Liste soll laufend erweitert und vorzugsweise über die Ausbildungsschiene und Nachwuchsförderung erarbeitet werden.

     

    Analysemethoden

    Stereomikroskopische Mikrofaziesanalyse, Petrographie, Mineralogie, Geochemie

     

    Projekte

    • NEOPROVENANCE im Rahmen einer Gastprofessur am Dänischen Nationalmuseum. Laufzeit: 2022 – 2023. PI: Michael Brandl.
    • FWF-Projekt Nr. I 6982G »Axes/adzes and grinding stones as tools of the Neolithisation in Central Europe. An integrative approach to functional analysis through Geometric Morphometrics, Use-Wear Analyses and Experimental Archaeology (WEAR)«. Laufzeit: 2023 – 2026. PI: Michael Brandl.
    • ÖAD-Wissenschaftlich Technische Zusammenarbeit (WTZ)-Projekt MULT 11/2023 »NeMo - Neolithic Mobilities: Morava river basin as a case study«. Laufzeit: 01.07.2023 – 30.06.2025. PIs: Michael Brandl – Solène Denis (CNRS/FR) – František Trampota (Brno/CZ).
    • Partner im ERC Consolidator-Projekt »Polished stone tool biographies and their social and economic impact in the Aegean Neolithic (FROM STONE TO HOME)«. PI: Lasse Sörensen (Nat.Mus./DK).

     

    Koordination