Eines von insgesamt fünf Teilexperimenten des Rosetta Plasma Consortiums (RPC) ist RPC-MAG (RPC-Fluxgate Magnetometer). Es wurde entwickelt, um Magnetfelder in der Umgebung des Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko sowie magnetische Eigenschaften des Kometenkerns zu bestimmen. In den zwei Jahren, in denen Rosetta den Kometen begleitetet hat, wurden erstmals Langzeituntersuchungen eines Kometenschweifs in situ (vor Ort) durchgeführt.

RPC-MAG besteht aus zwei extrem leichten, triaxialen Fluxgate-Sensoren, die auf einem langen Boom montiert sind. Der Messbereich erstreckt sich von -16.384 nT bis +16.384 nT mit einer Auflösung von 20 Bit. Die Abtastung der Einzelkomponenten der Sensoren erfolgt synchron und kontinuierlich mit 20 Hz. Die MAG-Sensoren haben in Summe eine Masse von 0,0906 kg. Die Magnetometer-Elektronik, die auch für die weiteren RPC-Instrumente zuständig ist, hat eine Masse von 0,410 kg und braucht nur 675 mW Leistung.

Das IWF war besonders an der Bestimmung der elektrischen Leitfähigkeit des Kometenkerns interessiert. Dazu wurden Störungen des interplanetaren Magnetfeldes sowohl vom Magnetometer am Orbiter als auch auf der Landesonde (ROMAP) registriert. Weiters wurde die Wechselwirkung des Kometenkerns mit dem Sonnenwind untersucht. Im Gegensatz zu den Missionen zum Kometen Halley im Jahre 1986, an denen das Institut auch teilgenommen hat, können erstmals die Daten von Langzeitmessungen verwendet werden.

RPC-MAG wurde unter der Federführung des Instituts für Geophysik und Meteorologie der TU Braunschweig entwickelt. Das IWF hat die Datenerfassungseinheit (linke Seite der Platine; siehe Abbildung) entwickelt sowie an Tests und Kalibrierungen in der Industrie und in den Partnerinstituten teilgenommen. Bedingt durch die Größe des Rosetta-Orbiters war die Bestimmung und Kompensation der magnetischen Streufelder besonders wichtig. Das IWF hat dafür eine spezielle Software entwickelt und die Tests gemeinsam mit der TU Braunschweig durchgeführt.

Weitere Informationen zu RPC-MAG findet man bei der TU Braunschweig.