Das Instrument MUPUS (Multi-Purpose Sensor) dient der in situ Messung wichtiger Materialparameter an der Oberfläche des Kometenkerns wie Wärme- und Temperaturleitfähigkeit sowie Festigkeit. Es besteht aus mehreren Komponenten (Penetrator, IR-Sensor, Anker-Temperatursensor und Anker-Beschleunigungsmesser),die durch eine gemeinsame Elektronik verwaltet werden.

Die Entwicklung des Instruments erfolgte als internationale Kooperation unter der Federführung von Prof. Tilman Spohn, derzeit Leiter des Instituts für Planetenforschung am DLR Berlin. Während der Entwicklungsphase leistete das IWF wesentliche Beiträge zu den Anker-Beschleunigungsmessern und Thermalsensoren sowie zum MUPUS-Penetrator. Die für MUPUS entwickelte Technologie zur Messung der Wärmeleitfähigkeit soll sowohl für weitere Weltraumexperimente (z.B. Missionen zu Mond, Mars und Asteroiden) als auch für terrestrische Anwendungen genutzt werden. Während der Flugphase wurden vor allem weitere Labortests und Kalibrierungen mit dem "Ground Reference Model" des MUPUS-Penetrators und mit ähnlichen für terrestrische Anwendungen gebauten Sonden (EXTASE) sowie numerische Simulationen zum thermischen Verhalten des Penetrators an der Kometenoberfläche durchgeführt. Beide Aktivitäten sind von wesentlicher Bedeutung für eine erfolgreiche Auswertung der MUPUS-Daten nach der Landung von Philae auf der Oberfläche des Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko.

Weitere Informationen zu MUPUS findet man bei der ESA.