ROMAP (Rosetta Lander Magnetometer and Plasma Monitor) ist ein Multi-Sensor-Experiment auf der Landeeinheit Philae, das sowohl das Magnetfeld als auch Ionen und Elektronen misst. Die Sensoren befinden sich auf einem ca. 60 cm langen Ausleger, der während der Abstiegsphase ausgeklappt wurde. Der Einsatz auf der Oberfläche eines Kometenkerns verlangte die Entwicklung eines neuartigen digitalen Magnetometers mit geringem Gewicht und niedrigem Leistungsbedarf. Erstmals kam ein Magnetfeldsensor innerhalb eines Plasmasensors zum Einsatz.

ROMAP wurde unter der Leitung der TU Braunschweig entwickelt. Das IWF Graz steuerte die Kontrolleinheit und die Flugsoftware bei. Die Anforderungen an den Ressourcenbedarf dieser Einheit (Gewicht <60 g, Leistungsbedarf <170 mW) stellten eine große Herausforderung dar. Der Magnetometersensor war auf der Kometenoberfläche extremen Temperaturen ausgesetzt. Eine am IWF entwickelte Anlage erlaubte die Kalibrierung des Magnetometers in einem weiten Temperaturbereich. Bedingt durch den kurzen Ausleger und wegen der magnetischen Streufelder der am Landeroboter verwendeten Elektromotoren war ein spezielles magnetisches Reinheitsprogramm erforderlich. Das IWF hat dafür die Software entwickelt und die Daten ausgewertet.

Dank der Nähe der Raumsonde Rosetta zum Kometen und der Messungen ihrer Landeeinheit Philae an der Kometenoberfläche war die erste detaillierte Untersuchung der magnetischen Eigenschaften eines Kometenkerns möglich. Das Orbiter-Magnetometer RPC-MAG und ROMAP fanden heraus, dass der Komet kein eigenes Magnetfeld besitzt.

Weitere Informationen zu ROMAP findet man bei der TU Braunschweig.

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