Segregation in den oberösterreichischen Stadtregionen

Problemstellung

Große Städte, Metropolen und Hauptstädte stehen traditionell im Fokus der Segregationsforschung (Musterd 2020), während die Analyse sozialräumlicher Ungleichgewichte im Kontext von Klein- und Mittelstädten nur eine vergleichsweise untergeordnete Rolle spielen. Allerdings zeigen die wenigen existierenden Studien, dass auch Klein- und Mittelstädte durch ein nicht unbeträchtliches Ausmaß an residentieller Segregation gekennzeichnet sind (Helbig und Jähnen 2018). Segregation in Klein- und Mittelstädten wird in der Literatur als relevante Forschungslücke identifiziert (Schmidt-Lauber 2010), wobei das Fehlen von kleinräumigen Daten als Hauptgrund angeführt wird. Dies ist vor allem deshalb problematisch, da die Segregationstendenzen in den Klein- und Mittelstädten vor allem innerhalb der Quartiere und Nachbarschaften relevant sind.

Zielsetzung und Forschungsfrage

Diese Studie zielt darauf ab, das Ausmaß und die Dynamik der sozialen und ethnischen Segregation in Klein- und Mittelstädten zwischen 2014 und 2023 zu untersuchen. Anhand der oberösterreichischen Stadtregionen (Fokus auf Kernstädte) sollen die Effekte unterschiedlicher Faktoren – wie Lagefaktoren, das Wohnungsmarktsegment oder die regionale Arbeitsmarktstruktur – auf die soziale und ethnische Segregation untersucht werden. Dabei sollen folgende Forschungsfragen beantwortet werden:

  • Forschungsfrage 1: Welches Ausmaß und welche Dynamik zeigt sich bei der residentiellen Segregation in den Städten auf der Mikroebene?

  • Forschungsfrage 2: Wo lassen sich mittels geostatistischer Analysen Hotspots und Coolspots der residentiellen Segregation identifizieren?

  • Forschungsfrage 3: Welchen Effekt haben die „Ankunftsorte“ auf die residentielle Segregation?

  • Forschungsfrage 4: Welche Faktoren beeinflussen das Ausmaß und die Dynamik der residentiellen Segregation?

Methodik

Die residentielle Segregation wird für die acht oberösterreichischen Stadtregionen (Abgrenzung nach der Urban-Rural-Typologie der Statistik Austria) berechnet. Um den Wohnungsmarkt- und Lageeffekt abschätzen zu können, sollen die Analysen auf 250m-Rasterzellen durchgeführt werden, innerhalb der Rasterzellen erflogt jedoch die Verknüpfung der Daten auf Ebene der individuellen Wohngebäude. Die Verknüpfung der Lage- und Wohnungsmarktindikatoren mit den sozioökonomischen Variablen erfolgt im Austrian Microdata Center (AMDC). In der Folge wird die Segregation auf Basis der Mikro-daten innerhalb und zwischen den 250m-Rasterzellen berechnet.

Projektteam


MMag. Dr. Robert Musil Projektleitung

Mag. Jiannis Kaučić Projektmitarbeit

Projektlaufzeit


September 2024 bis August 2025

Finanzierung


Bundeskanzleramt, Wien