Für temporäre Wohnformen im städtischen Raum wird es in einer wachsenden Stadt wie Wien große Nachfrage geben. Die Gründe für diesen Bedarf sind vielfältig. Es betrifft Menschen, die geplant, beispielsweise für eine Ausbildung oder bei unvorhergesehen Ereignissen wie Naturkatastrophen oder Migration rasch und für begrenzte Zeit einen leistbaren Wohnraum benötigen. Auch diese Wohnformen sollten möglichst nachhaltig in Bezug auf die Verwendung der eingesetzten Materialien, die Energieversorgung oder Bauweise rückbaufähig und wiederverwendbar gestaltet sein.
Das Besondere an diesem vom WWTF geförderten Projekt ist, dass die hier entwickelten temporären Wohnmodelle bewusst als lokale Experimentierräume ausgelegt werden. Damit werden die "Zwischenlösungen" zu einem neuen Element des lokalen Innovationssystems, dass breiten Raum für das Ausloten, Anwenden und Bewerten neuer technischer und sozialer Konzepte bietet. Um diese vielfältigen Anforderungen zu erfüllen arbeiteten in diesem Forschungsprojekt technische, naturwissenschaftliche, (raum)planerische und sozialwissenschaftliche Fachbereiche intensiv über einen Zeitraum von drei Jahren zusammen. Am Beispiel der Stadt Wien wurden sechs unterschiedliche Modelle für unterschiedliche Anwendungsbereiche entworfen und mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden, unter anderem aus dem Bereich der Nachhaltigkeitsbewertung, der Technikfolgenabschätzung und der Risikobewertung, geprüft. Ein weiterer wesentlicher Teil des Projekts beschäftigte sich mit der möglichen Umsetzung der Modelle, die in mehreren Veranstaltungen mit Entscheidungsträger*innen in Wien behandelt wurden.
Das ITA hat sich im Rahmen des Projektes gezielt mit dem Aspekt der temporären Wohnformen als Raum für innovative Formen der Interaktion, Integration und des Lernens auseinandergesetzt. Dazu wurde insbesondere auf methodische Ansätze aus dem Bereich der konstruktiven TA zurückgegriffen. Damit soll es gelingen, moderne Pop-Up Umgebungen gezielt als strategische Entwicklungsräume zu nutzen, in denen die Vorlieben der Bewohner*innen, die Vor- und Nachteile der eingesetzten Lösungen sowie mögliche unbeabsichtigte Nebenfolgen und Risiken frühzeitig erkannt werden können.
-> Temporary housing as a topic in urban development has received very little attention so far. -> However, as a qualitative niche option, temporary forms of housing can certainly have an impact. -> Using the city of Vienna as an example, various scenarios and specific models have been developed and optimised with regard to their sustainability. -> In the future, strategic urban planning as well as real-world projects can build on these designs.