Do, 21.11.2024 18:00

Über den religiösen Gehalt der Musik Anton Bruckners

Am Beispiel von Bruckners Adagio der 9. Symphonie geht der Philosoph Jürgen Stolzenberg bei der diesjährigen Leibniz Lecture an der ÖAW der Frage nach, in welchem Sinn von einem religiösen Gehalt in der Musik Bruckners die Rede sein kann.

Bruckner verstand sich selbst als Symphoniker, und es gibt keine Hinweise auf Bruckners Absicht, mit seinen Symphonien religiöse Gehalte vermitteln zu wollen. Warum aber werden Bruckners Symphonien vielfach in Kirchen aufgeführt? Sind es die Anklänge an Messen oder Choräle, die Orgel als Instrument, oder legen Vortragsbezeichnungen wie "Misterioso" und "Feierlich" den Bezug zum Sakralen nahe?

Bei der diesjährigen Leibniz Lecture geht Jürgen Stolzenberg der Frage nach, warum Bruckners Werk weithin als religiöse Musik wahrgenommen wird und in welchem Sinn von einem religiösen Gehalt in der Musik Bruckners die Rede sein kann. Jürgen Stolzenberg ist emeritierter Professor für Philosophie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Philosophie Kants und die klassische deutsche Philosophie, Neukantianismus, Phänomenologie und Musikphilosophie. Bei seinem Vortrag "Über den religiösen Gehalt der Musik Anton Bruckners: Das Adagio der 9. Sinfonie. Ein Beitrag zum Bruckner-Jahr 2024" nimmt er das Adagio in den Blick, weil es der letzte von Bruckner vollendete Satz der Symphonie ist und zugleich ist das Radikalste und Avancierteste, das Bruckner je geschrieben hat. 

Die Leibniz Lectures im Rahmen der Akademievorlesungen der ÖAW nehmen darauf Bezug, dass Gottfried Wilhelm Leibniz während seiner Tätigkeit in Wien 1712–1714 dem Kaiser erste Pläne für eine "Societät der Wissenschaften zu Wien" vorlegte. Als Vortragende werden Persönlichkeiten eingeladen, die internationale Anerkennung nicht nur fachinterner Art gefunden haben. Ganz im Sinne des Leibnizschen Denkens stellen ihre Forschungen das Differenzierungspotential von Philosophie sowohl für die interdisziplinäre Verständigung als auch für die Auseinandersetzung mit öffentlich relevanten Problemstellungen der Gegenwart unter Beweis.

Anmeldung

 

Informationen

 

Termin:
21. November 2024, 18:00 Uhr

Ort:
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Collegium, Seminarraum 1
Bäckerstraße 13
1010 Wien

Wissenschaftlicher Kontakt:
w.M. Univ.Prof.i.R.Dr.Herta Nagl-Docekal

Kontakt:
Natalie Kapfer-Rupp, BA
T: +43 1 51581-3633
Aktuariat: Administration Gelehrtengesellschaft

 

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