Clavis Scientiae : : Studien zum Verhältnis von Faktizität und Fiktionalität am Fall der Schlüsselliteratur / / Gertrud Maria Rösch.

In der diachronen Studie werden Texte vom 17. bis zum 20. Jahrhundert untersucht, mit dem Ziel, die literarische Verschlüsselung als eine Form der Vermittlung von Faktizität und Fiktionalität im größeren Kontext zweier kultureller Praktiken, der kabbalistisch inspirierten Steganographie sowie der Kr...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2013]
©2004
Year of Publication:2013
Edition:Reprint 2013
Language:German
Series:Studien zur deutschen Literatur , 170
Online Access:
Physical Description:1 online resource (299 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
Inhalt --
I. Grundlegung --
1. Drei Teilansichten eines Themas --
2. Historische Herleitung des Konzepts --
3. Methodische Grundlegung der literarischen Ver- und Entschlüsselung --
II. Historische Entwicklung des Konzepts --
1. Das 17. Jahrhundert: Politische Geschichte und Hofarkana --
2. Das 18. Jahrhundert: Weiterbestehen und Ironisierung des ›Prinzips Schlüssel‹ --
3. Das 19. Jahrhundert: Verschlüsselung, Zensur und Realismus --
4. Das 20. Jahrhundert: Biographie, politische Geschichte, intertextuelles Spiel --
III. Konsequenzen --
Bibliographie --
1. Quellen --
2. Forschungsliteratur --
Abbildungen
Summary:In der diachronen Studie werden Texte vom 17. bis zum 20. Jahrhundert untersucht, mit dem Ziel, die literarische Verschlüsselung als eine Form der Vermittlung von Faktizität und Fiktionalität im größeren Kontext zweier kultureller Praktiken, der kabbalistisch inspirierten Steganographie sowie der Kryptographie, zu erfassen. Am höfisch-historischen Roman (u.a. M. Opitz/J. Barclay, »Argenis«; Anton Ulrich von Braunschweig und Lüneburg, »Die römische Octavia«) wird der Verlauf der referentialisierenden Lektüre untersucht. Im 18. Jahrhundert verbindet sich das 'Prinzip Schlüssel' mit der Satire bzw. dem Pasquill (Chr.F. Hunold, »Satyrischer Roman«, Chr.M. Wieland, »Die Geschichte der Abderiten«). Entschlüsselnde Lektüre entfaltete sich im Rezeptionsprozeß der »Leiden des jungen Werthers« mit unerwarteter Direktheit. Die Rolle der Zensur für das Weiterbestehen des 'Prinzips Schlüssel' läßt sich an E.T.A. Hoffmanns Märchen »Meister Floh« zeigen; an Klaus Manns »Mephisto« erweist sich, wie das Konzept gegen den Roman instrumentalisiert werden konnte. Thomas Mann, der in allen Phasen seines Werkes mit dieser Lektüre auf Modelle und Vorbilder hin konfrontiert wurde (untersucht werden »Buddenbrooks« und »Doktor Faustus«), reagierte nicht nur mit Verteidigungen (»Bilse und ich«) und wenig zutreffender Abwehr (als er sein narratives Prinzip im »Doktor Faustus« als Montage beschrieb), sondern auch mit ironischer Gegenwehr: In »Lotte in Weimar« inszenierte er die Entschlüsselungslust der Werther-Zeitgenossen wie der späteren Philologen. Die Einzeluntersuchungen laufen darauf zu, die Referentialisierung als ›legitime Form der Lektüre‹ herauszustellen.
The 'key principle' as a complementary procedure to cryptographic writing and deciphering reading is demonstrated here with reference to various narrative texts, beginning with the courtly romance, extending to Chr.M. Wieland's »Geschichte der Abderiten«, Goethe's »Die Leiden des jungen Werther«, and E.T.A. Hoffmann's »Meister Floh«, and proceeding from there to discuss early 20th century novels with artists as their central figures, and the works of Thomas and Klaus Mann (»Mephisto«, »Doktor Faustus«). The roman à clef emerges cleansed of its opprobrium as a 'suspect' form of literary activity, and stands revealed as an instance of covert reference that invariably casts a highly illuminating light on the societies occasioning its use.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110934946
9783110637854
ISSN:0081-7236 ;
DOI:10.1515/9783110934946
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Gertrud Maria Rösch.