Buchgestützte Subjektivität : : Literarische Formen der Selbstsorge und der Selbsthermeneutik von Platon bis Montaigne / / Christian Moser.

Die Untersuchung verknüpft diskursanalytische, medienhistorische und gattungstheoretische Fragestellungen, um ein neues Licht auf die Vorgeschichte neuzeitlicher Subjektivität und ihrer literarischen Repräsentation zu werfen. Im Zentrum steht der Zusammenhang zwischen Lesen, Schreiben und Subjektkon...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2011]
©2006
Year of Publication:2011
Language:German
Series:Communicatio : Kultur – Text – Medium , 36
Online Access:
Physical Description:1 online resource (764 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
Vorbemerkung. Technischer Hinweis --
Inhaltsverzeichnis --
Einleitung: Lektürepraktiken und literarische Selbstkonstitution --
1. Das Buch als Spiegel --
2. Applikation und Selbsttechnik --
VOM SOKRATISCHEN DIALOG ZUM SELBSTGESPRÄCH DES LESERS: ANTIKE VORGESCHICHTE DER BUCHGESTÜTZTEN SELBSTKONSTITUTION --
I. Selbsterkenntnis und Selbstsorge --
II. Dialektische Strategien der Selbstsorge: Platons Alkibiades I --
III. Platons Konzeption der Lektüre: Dialogform und mimetische Aneignung des Geschriebenen --
IV. Der Freund als Spiegel: Zur Problematik von Selbsterkenntnis und praktischer Übung in der aristotelischen Ethik --
V. Die melete im Kontext der rhetorischen Ausbildung: Von der Deklamation zur Lektüre- und Schreibübung --
VI. Verinnerlichung der dialektischen Struktur: Schrift als Instrument der Selbstdisziplinierung in der kaiserlichen Philosophie --
VOM PHILOSOPHISCHEN SELBSTGESPRÄCH ZUR HERMENEUTIK DES GEFALLENEN WILLENS: LITERARISCHE FORMEN DES UMGANGS MIT DEM SELBST BEI AURELIUS AUGUSTINUS --
VOM PHILOSOPHISCHEN SELBSTGESPRÄCH ZUR HERMENEUTIK DES GEFALLENEN WILLENS --
VII. Das Scheitern der Dialektik: Augustins philosophisches Frühwerk --
VIII. Sich selbst verstehen im Verstehen des anderen: Augustins karitative Hermeneutik der Mit-Teilung --
IX. Die Confessiones als Paradigma der christlichen Selbsthermeneutik --
VON DER HERMENEUTIK DES WILLENS ZUR ÄSTHETISIERUNG DER SELBSTERKENNTNIS: FRANCESCO PETRARCA IM SPANNUNGSFELD VON ANTIKER SELBSTTECHNOLOGIE UND AUGUSTINISCHER SÜNDENANALYSE --
VON DER HERMENEUTIK DES WILLENS ZUR ÄSTHETISIERUNG DER SELBSTERKENNTNIS --
X. Lesen als Gespräch mit dem Autor: Petrarcas humanistische Konzeption der Lektüre --
XI. Petrarcas Secretum·. Selbsthermeneutik im Geiste der Selbstästhetisierung --
XII. Der Bericht über die Besteigung des Mont Ventoux: Petrarcas Allegorie des Lesens --
Schlußbetrachtung --
Literaturverzeichnis --
1. Quellen --
2. Wörterbücher und Hilfsmittel --
3. Forschungsliteratur --
Namensverzeichnis
Summary:Die Untersuchung verknüpft diskursanalytische, medienhistorische und gattungstheoretische Fragestellungen, um ein neues Licht auf die Vorgeschichte neuzeitlicher Subjektivität und ihrer literarischen Repräsentation zu werfen. Im Zentrum steht der Zusammenhang zwischen Lesen, Schreiben und Subjektkonstitution: Das vormoderne Subjekt gelangt durch Lektüre zu identitätsstiftender Selbsterkenntnis, diese besitzt ein notwendiges Pendant in bestimmten Schreibverfahren. Die Untersuchung rekonstruiert die antiken Wurzeln der schriftgestützen Subjektivität, beleuchtet ihre Affinität zu spezifischen Darstellungsformen (Dialog, Brief, Bekenntnis) und zeichnet ihre Transformation im Übergang zum Mittelalter und zur frühen Neuzeit nach. Sie macht den historischen Prozess sichtbar, in dem der Psychagoge durch das Buch, die praktische askesis durch geistige Übung und der philosophische Dialog durch das innere Selbstgespräch ersetzt werden. In kritischer Auseinandersetzung mit Michel Foucault zeigt sie auf, dass eine dezidiert ästhetische Form von Subjektivität erst in dem Moment entsteht, als unter dem Einfluss nominalistischer Erkenntnisskepsis und frühhumanistischen Geschichtsbewusstseins antike Selbsttechniken und augustinische Selbsthermeneutik eine widersprüchliche Verbindung eingehen. Die Schrift, vormals ein Instrument der symbolischen Ordnung, wird nun imaginär aufgeladen, so dass das Individuum auch noch aus seiner im Schreibakt erfahrenen Zerrissenheit einen narzisstischen Genuss zu ziehen vermag.
Discourse-analytic, media-historical, and genre-theoretical approaches are combined here to cast new light on the pre-history of modern subjectivity and its literary representation. Of central concern is the connection between reading, writing, and the constitution of the Subject. The study reveals the ancient roots of this writing-based form of subjectivity, reveals its affinity to specific literary forms of representation, and traces its transformation in the transition to the Christian Middle Ages and the early modern age.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110928938
9783110637854
9783110277128
9783110276893
ISSN:0941-1704 ;
DOI:10.1515/9783110928938
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Christian Moser.