Mysterienrede : : Zum Selbstverständis romantischer Intellektueller / / Dirk von Petersdorff.

Die Arbeit geht von der Beobachtung aus, daß dem Zeichenkomplex der antiken Mysterien und seiner Adaption in einer Mysterientradition eine für die Selbstdeutung der frühromantischen Generation zentrale Rolle zukommt. Die romantische Mysterienmetaphorik dient zur Konturierung eines nicht mythologisch...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies - 1990 - 1999
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2012]
©1996
Year of Publication:2012
Edition:Reprint 2012
Language:German
Series:Studien zur deutschen Literatur , 139
Online Access:
Physical Description:1 online resource (447 p.)
Tags: Add Tag
No Tags, Be the first to tag this record!
Description
Other title:Frontmatter --
Inhaltsverzeichnis --
Einleitung --
I. Die Bedeutung der Mysteriensprache im Werk Platons, in der Spätantike und in der italienischen Renaissance --
II. Zeitgenössische Voraussetzungen der romantischen Esoterik. Das ›Erbe‹ der Aufklärung --
III. Aufklärung und Esoterik im Werk Christoph Martin Wielands --
IV. Romantische Entwürfe intellektueller Identität --
1. Friedrich Schlegel: Zwischen ästhetischer Esoterik und katholischer Mythologie --
2. Schelling: Revolutionäre Emphase und inneres Exil --
3. Schleiermacher: Eine Religion für Intellektuelle --
4. Die zeitgenössische Kritik romantischer Esoterik --
5. Friedrich von Hardenberg (Novalis): Dichtung zur Einweihung --
6. Romantische Mysterien als Lebensform. Der ›Eleusische Bund‹ um Otto Heinrich Graf von Loeben --
7. Strukturelle Gemeinsamkeiten in der Identitätsbildung romantischer Autoren (Fazit und Ausblick) --
Literaturverzeichnis
Summary:Die Arbeit geht von der Beobachtung aus, daß dem Zeichenkomplex der antiken Mysterien und seiner Adaption in einer Mysterientradition eine für die Selbstdeutung der frühromantischen Generation zentrale Rolle zukommt. Die romantische Mysterienmetaphorik dient zur Konturierung eines nicht mythologisch-allgemeinen, sondern exklusiven 'Wissens', das nur in besonderen ästhetischen Redeweisen sagbar ist. Relevant wird die entsprechende Form der Identitätsbestimmung dort, wo rezeptionsgeschichtliche Enttäuschungen, der Einbruch der Revolutionskriege in Deutschland und generelle Einsichten in die Partikularisierung des modernen Wissens und der Gesellschaft zu einer Erschütterung der frühen universalistischen Emphase führen. Die untersuchten kunsttheoretischen Schriften und Dichtungen von Schelling, Schlegel, Schleiermacher, Novalis, Loeben und Eichendorff reflektieren die Einsicht in die eigene Minorität und deuten sie in Formen, die für die gesamte moderne Kunst wegweisend sind (Avantgardestilisierung; Ästhetizismus; Anschluß der Kunst an positive gesellschaftliche Größen wie Staat, Kirche). Um der konnotativen Fülle der romantischen Schriften gerecht zu werden, setzt die Arbeit in der Antike ein und analysiert dort Schriften Platons, der Neuplatoniker und christlicher Denker, die das Sprachfeld Mysterien als Symbolkomplex erschlossen haben. Anschließend werden die unmittelbaren Voraussetzungen der Romantik betrachtet: Denn schon in der Spätaufklärung - und hier wird ausführlich auf das Werk Wielands eingegangen - kommt es zur Reflexion der problematischen Identität als Intellektueller in der Moderne, geraten die Idee einer möglichen Einheit der Gesellschaft und der universalistische Wahrheitsbegriff ins Wanken. Die Arbeit ist ideen- und sozialgeschichtlich ausgerichtet. Sie nimmt Bezug auf die (oft apologetischen) Forschungen zu einer Neuen Mythologie in der Romantik, thematisiert Probleme einer autonom werdenden Kunst und ist auch als Beitrag zu einer Geschichte der Intellektuellen in der Moderne lesbar.
This work advances the thesis that the symbolism of the ancient mysteries was of central significance for the self-interpretation of the early generation of German Romantics. Literary works and writings on the theory of art by Schlegel, Schleiermacher, Novalis, Loeben and Eichendorff draw upon this source to outline an exclusive form of 'knowledge' that is neither mythodological nor general and can only be communicated by special modes of discourse. The resulting form of intellectual identity formation is interpreted here as a reaction to modernization processes taking shape in society and in the communication of knowledge. With a view of doing justice to the connotative richness of these Romantic writings, there are also detailed chapters on Antiquity and the immediate wellsprings of Romantic self-interpretation to be found in German Enlightenment thinking.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110923728
9783110637830
ISSN:0081-7236 ;
DOI:10.1515/9783110923728
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Dirk von Petersdorff.