Ludische Praxis und Kontingenzbewältigung im Spielebuch Alfonsʼ X. und anderen Quellen des 13. Jahrhunderts : : Spiel als Modell guten Entscheidens / / Michael A. Conrad.

Seit Entwicklung der mathematischen Spieltheorie des 20. Jahrhunderts scheint es ein Gemeinplatz, dass strategische Entscheidungen sich durch Spielmodelle simulieren lassen. Zu zeigen, dass aber schon viel früher ein Zusammenhang zwischen Spiel und guter Entscheidung gesehen und auch lebensweltlich...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DG Plus DeG Package 2022 Part 1
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Berlin ;, Boston : : De Gruyter, , [2022]
©2022
Year of Publication:2022
Language:German
Online Access:
Physical Description:1 online resource (XIII, 561 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
Vorwort --
Inhaltsverzeichnis --
1 Das Spielfeld abstecken: eine Spurenlese zweier Aussagen --
2 Der Libro de acedrex dados e tablas von Kastilien und León --
Diabolus ludens. Spiel als dämonische Praxis --
3 Dämonische Objekte: Zur Diabolisierung des Spiels --
4 Entscheidungsspuren: Spiel als anthropologisches Modell konfliktgetriebenen Handelns --
Homo ludens. Spiel als Entscheidungskunst --
5 Ludische Strategik --
6 Ludische Mechanik --
7 Semejança: zum Wissenstransfer durch Spielminiaturen --
8 Eutrapelia: die schönwendige Tugend --
9 Spiel als Entscheidungskunst --
10 Petrus Johannis Olivi: Spiel, Ökonomie und Risiko --
Deus ludens. Spiel als metaphysische Methode --
11 Contemplatio sapientiae: Die Weisheit spielt das Spiel der Weisheit --
12 Mögliche Welten spielen: Duns Scotus und die ars obligatoria --
13 Die Zeit als Gegnerin: Uhr und Brettspiel --
14 Spiel der Planeten: Kosmologie und Spiel --
Schluss: Per aspera ad astra --
15 Entdämonisierung und Spielvertrauen: Schlussbetrachtung --
Danksagung --
Abbildungsverzeichnis --
Tabellenverzeichnis --
Bibliografie --
Register
Summary:Seit Entwicklung der mathematischen Spieltheorie des 20. Jahrhunderts scheint es ein Gemeinplatz, dass strategische Entscheidungen sich durch Spielmodelle simulieren lassen. Zu zeigen, dass aber schon viel früher ein Zusammenhang zwischen Spiel und guter Entscheidung gesehen und auch lebensweltlich fruchtbar gemacht wurde, ist das Anliegen dieser Monografie. Sie zeichnet nach, wie Spiel in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als eine Praxis der Kontingenzbewältigung sowie als Entscheidungskunst verstanden wurde, insbesondere in Bezug auf die Handlungsfelder von Strategie, Ökonomie, Ethik und Metaphysik. Als Hauptquelle der Untersuchung dient dabei das Spielebuch König Alfons‘ X. von Kastilien und León, der Libro de acedrex dados e tablas (1284), welcher einen einzigartigen Einblick in mittelalterliche Spielkultur erlaubt. Durch vielfältige Kontextualisierungen mit weiteren zeitgenössischen Quellen entfaltet sich ein kulturhistorisches Panorama, durch das eine Haltung spürbar wird, die sich als Spielvertrauen bezeichnen ließe – eine Haltung, die Spiel als lebenswichtige Ressource der praktischen Vernunft zur Bestärkung und Bestätigung individueller Klugheit im Umgang mit kontingenten Ereignissen begreift.
The magnificently illuminated Book of Games commissioned by King Alfons X (1252–1284) is one of the most fascinating medieval manuscripts. Taking the book as a starting point, this volume reflects on how games were viewed by Alfons and other contemporary authors as a practice that allowed them to come to terms with contingency and as a model of good decision-making, in particular in the fields of strategy, economics, ethics, and metaphysics.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110764727
9783110766820
9783110994810
9783110993738
DOI:10.1515/9783110764727
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Michael A. Conrad.