25.02.2024

Heute ist der internationale Tag des Cochleaimplantats!

Jährlich am 25. Februar wird die erste Implantation im Jahre 1957 zelebriert. Mit dem heutigen Tag soll auf das Implantat und seine Bedeutung für gehörlose Menschen aufmerksam gemacht und sein zunehmender Erfolg gefeiert werden.

© ISF/ÖAW

Cochleaimplantate sind auditorische Prothesen, also medizinisch-technische Geräte, mit denen hörbeeinträchtigte oder gehörlose Menschen wieder hören können.

Meist können Cochleaimplantat-Träger:innen Sprache in ruhiger Umgebung problemlos verstehen. Bei komplexeren Hörsituationen wie Sprachwahrnehmung in geräuschvoller Umgebung oder beim Hören von Musik gibt es aber noch viel Verbesserungspotential. Um Sprache in Anwesenheit von Störgeräuschen und vielschichtige akustische Signale wie Musik gut verstehen zu können, müssen beispielsweise Unterschiede in der Tonhöhe präzise wahrnehmbar sein, was momentan noch eine Herausforderung ist.

Am Institut für Schallforschung der ÖAW untersuchen wir, neben anderen Themen, die Wahrnehmung musikalischer Harmonie mit Cochleaimplantaten. Unser Ansatz dabei ist, Töne in ihrer spektralen Komplexität insoweit zu vereinfachen, als dass sie weniger „Rauschen“ in der Wahrnehmung produzieren und so die Unterscheidbarkeit einzelner Töne trotz Anwesenheit überlagernder Töne verbessert wird. Neueste Ergebnisse zeigen, dass unter bestimmten Bedingungen und mit spektral vereinfachten Tönen Cochleaimplantat-Träger:innen sich nur geringfügig unterscheidende Dreiklänge (drei gleichzeitig gespielte Töne) unterscheiden können. Eine wissenschaftliche Publikation zu diesen Ergebnissen ist in Vorbereitung.

Im nächsten Schritt wollen wir untersuchen, ob diese Erkenntnis dazu beiträgt, durch ein Musiktraining mit solch vereinfachten Tönen die Musikwahrnehmung von Menschen mit Cochleaimplantat weiter zu verbessern.