03.08.2023

Wie berechne ich einfach und effizient Kopfbezogene Übertragungsfunktionen?

Wolfgang Kreuzer, Wissenschaftler im Fachbereich Numerik am ISF ist Mitautor eines unlängst publizierten Artikels über das Softwarepaket Mesh2HRTF, das zur Berechnung im Bereich Räumliches Hören angewendet wird.

Beispiel eines linken Ohrs mit dem farbkodierten Schalldruck bei 7kHz in Dezibel. Abbildung 5, S. 507 aus dem hier zitierten Artikel.

Kopfbezogene Übertragungsfunktionen (Engl. Head-Related Transfer Functions, HRTFs) sind individuelle akustische Filter, die durch die Interaktion von Schall mit dem menschlichen Kopf und vor allem mit beiden Ohrmuscheln generiert werden. Diese für virtuelle akustische 3D Anwendungen essentiellen Filter können entweder durch relativ aufwändige Messungen oder durch Berechnungen, die auf einer Beschreibung der Geometrie des Kopfes und der Pinna (= Mesh) beruht, bestimmt werden.

Am ISF wurde zu letzterem Zweck das Open-Source-Projekt Mesh2HRTF (https://www.oeaw.ac.at/isf/das-institut/software/mesh2hrtf) ins Leben gerufen, das inzwischen von einem internationalen Team von Wissenschaftlern ständig verbessert und weiter entwickelt wird (Informationen zum letzten grossen update sind hier nachzulesen https://www.oeaw.ac.at/isf/das-institut/news/grosses-update-des-softwarepakets-mesh2hrtf-100 ).

In dem Artikel, der als Kooperation zwischen ISF, TU Berlin und CEVT (Schweden) entstanden ist, wird das Paket Mesh2HRTF detailliert beschrieben, und er bietet somit Forscherinnen und Forscher im Bereich räumliches Hören einen Leitfaden, wie sie mit Hilfe von Mesh2HRTF auf einfache und effiziente Weise Kopfbezogene Übertragungsfunktionen berechnen können.

F. Brinkmann, W. Kreuzer, J. Thomsen, S. Dombrovskis, K. Pollack, S. Weinzierl und P. Majdak, “Recent Advances in an Open Software for Numerical HRTF Calculation”, in: Journal of the Audio Engineering Society, vol. 71, Nr. 7/8, S. 502–514, (Juli/August 2023). https://doi.org/10.17743/jaes.2022.0078