26.09.2022

Neue Fusionsenergie-Experimente für Joint European Torus (JET)

Europäische Forscher untersuchen Verhalten von Heliumplasmen, um Wechselwirkung mit Wandmaterial zu testen

JET-Kontrollraum
JET-Kontrollraum | © UKAEA

Im September begannen neue Experimente in der Fusionsenergieanlage Joint European Torus (JET) der britischen Atomenergiebehörde UKAEA. Diese Experimente sind ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Bereitstellung nachhaltiger Energie für das Netz.

Im Rahmen der nun begonnenen Kampagne werden EUROfusion-Forscher JET nutzen, um eine Reihe von Tests mit Helium durchzuführen. Der experimentelle Fusionsreaktor ITER, welcher zurzeit in Südfrankreich gebaut wird, wird am Anfang seiner Inbetriebnahme mit Heliumsplasmen arbeiten und noch nicht mit einer Mischung der Brennstoffe Deuterium und Tritium, welche für den von JET erzielten Rekord Ende 2021 verwendet wurden. Aus diesem Grund sind die nun gestarteten Helium-Experimente auch für den künftigen Betrieb von ITER sehr wichtig.

Bei den neuen JET-Experimenten, die bis zu 16 Wochen laufen werden, wollen die Forscher das Verhalten der Heliumplasmen untersuchen sowie die Auswirkungen von Helium auf die Wolfram- und Berylliumwand der JET-Versuchsanlage testen.

Dr. Tim Luce, Leiter der Abteilung Science and Operation von ITER:

"Ein wesentliches Element des ITER-Forschungsplans ist die Erforschung der Kontrolle der Wechselwirkung des Plasmas mit der Wand bei hohen Fusionstemperaturen. Diese Frage muss in den ersten Forschungsphasen geklärt werden, bevor Deuterium und Tritium zur Erzeugung von Fusionsenergie im ITER eingesetzt werden. Wir versprechen uns von diesen Experimenten viel von der Optimierung unseres Plans, so effizient wie möglich in den Deuterium-Tritium-Betrieb überzugehen.“