Pecunia constituta : : Erfüllungszusage und Konstitutsklage im römischen Recht. Eine historisch-dogmatische Untersuchung.

Die romische Klage aus der traditionell als Schuldkonstitut (constitutum debiti) bezeichneten Erfullungszusage, die actio de pecunia constituta, gibt der Wissenschaft seit Jahrhunderten Ratsel auf. Im Laufe der Zeit verwendete man sie zur Durchsetzung von Verzogerungsschaden, gewahrte sie bei burgsc...

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Bibliographic Details
Superior document:Forschungen zum Römischen Recht ; v.62
:
Place / Publishing House:Gottingen : : Vandenhoeck & Ruprecht,, 2020.
©2020.
Year of Publication:2020
Edition:1st ed.
Language:German
Series:Forschungen zum Römischen Recht
Physical Description:1 online resource (513 pages)
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Table of Contents:
  • Intro
  • Title Page
  • Copyright
  • Table of Contents
  • Body
  • Vorwort
  •  1 Einleitung
  • Teil I: Die Ursprünge des constitutum debiti und der Konstitutsklage
  • Kapitel 1 - Das Schuldkonstitut und der Begriff constituere
  •  2 Grundlegung
  •  3 Constituere in den literarischen Quellen
  • I. Grundbedeutung: constituere als physischer Akt
  • II. Übertragene Bedeutung: constituere als intellektueller Akt
  • III. Zusammenfassung
  •  4 Constituere in den juristischen Quellen
  • I. Parallelen zum allgemeinen Sprachgebrauch
  • II. "Versprechen" als spezifisch juristische Bedeutung?
  • III. Zusammenfassung
  •  5 Constituere pecuniam debitam
  • I. Syntaktischer Zusammenhang
  • II. Constituere als einseitiges Versprechen? - Cicero pro Quinctio
  • III. Constituere als Terminbestimmung - Paulus D. 13, 5, 21, 1
  • IV. Bedeutung des Termins - dies intra quem oder dies quo?
  • V. Constituere als einseitiger Akt
  • VI. Folgerungen
  • Kapitel 2 - Die Entstehung des Konstituts als eigenständiges Rechtsinstitut
  •  6 Grundlegung
  • I. Kurze Exposition der einschlägigen Quellen und ihrer Deutung
  • II. Historischer Rahmen
  • 1. Das Konstitut als Terminzusage
  • 2. Beschränkung auf Geld und fungible Sachen
  • 3. Gemeinsamkeiten der Konstitutsklage mit der actio certae creditae pecuniae
  • 4. Datierung der Konstitutsklage
  • 5. Zeitpunkt des Konstituts
  •  7 Meinungsstand
  • I. Konstitut als Weiterentwicklung des receptum argentarii
  • II. Herkunft aus dem hellenisch-orientalischen Rechtsraum
  • 1. Philippin: Abstammung vom griechischen δάνειον
  • 2. Revillout: Abstammung von der ἡμιολία
  • III. Mehls: Verlegung oder erstmalige Bestimmung eines Leistungstermins ohne Novation
  • IV. Kappeyne van de Coppello u. a.: Zahlungsaufschub - Theoph. par. 4, 6, 8
  • 1. Valery
  • 2. LaRosa
  • 3. Kritische Würdigung.
  • V. Die herrschende Meinung: Konstitutsklage als Mittel zur Überwindung der Beschränkungen der actio certae creditae pecuniae
  • 1. Dejardin
  • 2. Astuti
  • 3. Roussier
  •  8 Stellungnahme
  • I. Ausgangspunkt: Bestimmung eines absoluten Leistungtermins
  • II. Folgen unpünktlicher Leistung - eine Regelungslücke
  • III. Nichteinhaltung der Terminzusage als qualifizierter Treubruch
  • IV. Cicero
  • V. Ergebnis
  • Kapitel 3 - Die ursprüngliche Sanktion des Konstituts
  •  9 Das Verhältnis von actio in factum und sponsio dimidiae partis
  • I. Erhöhung der sponsio als ursprünglich einzige Sanktion des Konstituts? Die Lehren LaRosas, Kappeynes, Karlowas und Roussiers
  • 1. LaRosa
  • 2. Kappeyne van de Coppello
  • 3. Karlowa
  • 4. Roussier
  • II. Die Gegenansicht: Bruns und Astuti
  • 1. Optionalität der sponsio
  • 2. Schranken derProzessformel
  • 3. Keine präjudizielle Funktion der sponsio - TPSulp 31 = TPN 29
  • III. Strafzweck der sponsio poenalis
  • IV. Exkurs: Einordnung der Konstitutsklage in den historischen Kontext des Legisaktionen- und des Formularverfahrens
  •  10 Die pönale Wurzel der Konstitutsklage
  • I. Der Streit um die pönale Natur der Konstitutsklage - Ulpian D. 13, 5, 18, 2
  • 1. Denkbarkeit der von Ulpian aufgeworfenen Fragestellung für das klassische Recht
  • 2. Frezza: Pönalität als Folge der sponsio dimidiae partis
  • 3. Levy: Trennung von Natur und Funktion einer Klage
  • 4. Stellungnahme
  • a. Entwicklung des Begriffs poena
  • b. Pönale Wurzel der Konstitutsklage
  • 5. Spuren ursprünglicher Pönalität
  • a. Typische Merkmale einer Strafklage
  • b. Merkmale der Konstitutsklage
  • aa. Ursprüngliche Unvererblichkeit - C. 4, 18, 1 und C. 4 18, 2, 1
  • bb. ­Ursprüngliche Annalität
  • cc. ­Keine anderen Erklärungen für diese Charakteristika
  • II. ­Ergebnis
  • Teil II: Pecunia constituta im klassischen Recht
  •  11 Einleitung.
  • Kapitel 1 - Das Edikt de pecunia constituta
  •  12 Ediktsklausel und Klagformel
  • I. Die Ediktsklausel - Ulpian D. 13, 5, 1, 1
  • II. Die Klagformel
  • 1. Aufriss der Probleme
  • 2. Beseitigung textlicher Ungereimtheiten
  • 3. Das erste Hauptproblem: Das Nebeneinander von neque solvere und neque fecisse in der intentio
  • a. Dejardin: Die Konstitutsklage als actio arbitraria
  • b. Arangio Ruiz: Fecisse als Bezugnahme auf das Satisfaktionskonstitut
  • c. Lenel: Neque als Kopistenversehen
  • 4. Das zweite Hauptproblem: Die condemnatio - Ulpian D. 13, 5, 16, 1
  • a. Beseler: Die actio constitutoria als strengrechtliche Klage mit condemnatio certa
  • b. Stellungnahme
  • 5. Ergebnis: Die Klagformel
  • Kapitel 2 - Die Voraussetzungen der actio de pecunia constituta
  •  13 Constituisse - Die Erfüllungszusage als factum
  • I. Die am Konstitut beteiligten Personen
  • 1. Der Konstituent
  • a. Konstitut einer Person sui iuris und Mängel der Geschäftsfähigkeit~noTOC
  • b. Konstitut einer Person alieni iuris
  • c. Handeln für oder durch Dritte
  • aa. ­Einsatz gewaltunterworfener Personen
  • bb. ­Einsatz gewaltfreier Personen
  • 2. Der Zusageempfänger als Klageberechtigter
  • a. Geschäftsfähigkeit
  • b. Zusage gegenüber einem Sklaven
  • c. Zusage gegenüber einem gewaltfreien Dritten
  • II. Form des Konstituts
  • 1. Meinungsstand und Quellenbefund, insbesondere Ulpian D. 13, 5, 14, 3
  • 2. LaRosas Textkritik
  • a. Scaevola D. 13, 5, 26
  • b. Ulpian D. 13, 5, 5, 3
  • c. Marcellus D. 13, 5, 24
  • d. Nochmals: Ulpian D. 13, 5, 14, 3
  • 3. Ergebnis
  •  14 Pecuniam debitam fuisse - Das ­Erfordernis einer Hauptschuld
  • I. Art und Inhalt der Hauptschuld
  • 1. Rekapitulation der gewonnenen Erkenntnisse
  • 2. Die weitere Entwicklung im Spiegel der klassischen Quellen
  • a. Beliebigkeit der causa
  • b. Certum als Inhalt der Hauptschuld
  • aa. ­Astuti
  • bb. ­Roussier.
  • c. Stellungnahme
  • d. Das Konstitut einer Naturalverbindlichkeit
  • aa. ­Julian D. 13, 5, 2
  • bb. ­Ulpian D. 13, 5, 11, 1 und Marcellus D. 13, 5, 24
  • cc. ­Die Sekundärwirkung der Naturalobligation als Grund für die Wirksamkeit des Konstituts
  • dd. ­Umfang und Bedeutung der Zulässigkeit des constitutum debiti naturalis
  • 3. Zusammenfassung
  • II. Die "Akzessorietät" der Konstitutsklage
  • 1. Entstehungsakzessorietät: Das Konstitut einer bedingten oder zukünftigen Schuld - Paulus D. 13, 5, 19 pr.
  • a. Rückwirkung des Bedingungseintritts kein Beweis für Interpolation
  • b. Der Einschub sive pure sive certo die
  • c. Zukünftige Schuld
  • d. Ergebnis
  • 2. Funktionale Akzessorietät: Veränderung und Untergang der Hauptschuld nach Erteilung der Erfüllungszusage - Ulpian D. 13, 5, 18, 1
  • a. Paulus D. 13, 5, 22
  • b. Konstitut des Gewalthabers für Pekuliarschulden
  • c. Erlass der Hauptschuld - Ulpian D. 4, 3, 38
  • d. Erfüllung der Hauptschuld - Paulus D. 13, 5, 8 und 10 nebst D. 46, 3, 59
  • 3. Ergebnis
  • III. Von der Hauptschuld abweichender Inhalt des Konstituts
  • 1. Abweichungen im Schuldgegenstand
  • a. Das aliud-Konstitut - Ulpian D. 13, 5, 1, 5
  • aa. ­Meinungsstand: Die Ansichten Steiners, Philippins, Frezzas und Astutis
  • bb. ­Exkurs - Irrelevanz von Paulus D. 13, 5, 21 pr. und Julian D. 13, 5, 23
  • cc. ­Rekurs und Stellungnahme
  • b. Das Konstitut se satisfacturum
  • aa. ­Julian-Ulpian D. 13, 5, 5, 3
  • bb. ­Paulus D. 13, 5, 21, 2
  • cc. ­Ulpian D. 13, 5, 14, 1 und 2
  • dd. ­Ergebnis
  • 2. Das Konstitut mit Personenwechsel - Ulpian D. 13, 5, 5, 2
  • a. Das Konstitut fremder Schuld
  • b. Das Konstitut gegenüber einem Dritten
  • 3. Abweichende Erfüllungsmodalitäten
  • a. Änderung des Leistungstermins
  • b. Bedingtes Konstitut einer unbedingten Schuld - Pomponius-Paulus D. 13, 5, 19, 1
  • c. Abweichender Erfüllungsort.
  • 15 Neque fecisse neque per actorem stetisse - Die dem Kläger nicht zurechenbare Nichteinhaltung der Zusage
  • I. Rein objektive Fassung der Formel
  • II. Bemühungen um die Aufweichung der rigiden Haftung für die Pünktlichkeit der Leistung
  • 1. Ausgangspunkt: Ulpian D. 13, 5, 16, 2 und 3
  • 2. Auslegung oder exceptio
  • 3. Paulus D. 13, 5, 17 als Schlüssel zum Verständnis
  • III. Ergebnis
  •  16 Exkurs: Die Verteilung der Beweislast
  • I. Verteilung der Beweislast: Meinungsstand
  • 1. Verbesserung der Beweissituation des Gläubigers durch das Konstitut: Die Ansichten von Fuchs, Bruns und Roussier
  • 2. Die Gegenansicht: Astuti u. a.
  • II. Stellungnahme
  • 1. Grundzüge des römischen Beweisrechts: Die Erkenntnisse Puglieses
  • 2. Die Prozessformel als Mittel zur Erkenntnis der Beweislastverteilung
  • a. Beweis der Zahlungszusage
  • b. Beweis der Nichteinhaltung der Zusage
  • c. Beweis des neque per actorem stetisse
  • d. Beweis der Hauptschuld
  • aa. ­Vergleich mit sog. "affirmativen Exzeptionen"
  • bb. ­Das Konstitut als Grundlage einer Präsumption
  • 3. Ergebnisse
  • Kapitel 3 - Die Folgen des Konstituts
  •  17 Die Konstitutsklage
  • I. Inhalt
  • II. Prozessuale Besonderheiten
  • 1. Sponsio dimidiae partis
  • 2. Iusiurandum necessarium
  •  18 Auswirkungen des Konstituts auf die Hauptschuld
  • I. Einleitung
  • II. Die Lehre von der novatorischen Wirkung des Konstituts
  • III. Die herrschende Meinung: Keine Novation
  • IV. Stellungnahme
  • 1. Grundfall: Das unmodifizierte Konstitut eigener Schuld
  • a. Zweck der Konstitutsklage
  • b. Selbständiges Schicksal der Hauptschuld bei Ulpian D. 13, 5, 18, 1 und Paulus D. 13, 5, 19 pr./1
  • c. Gaius D. 13, 5, 28
  • d. Vergleich mit der stipulatio poenae - Paulus D. 44, 7, 44
  • e. Kein Klageverbrauch bei iusiurandum necessarium im Konstitutsprozess - Ulpian D. 12, 2, 36.
  • f. Der Klassikerstreit um die Klagenkonkurrenz - D. 13, 5, 18, 1.