Deutsche Theologie im Dienste der Kriegspropaganda : : Umdeutung von Bibel, Gesangbuch und Liturgie 1914-1918.

Das Buch Dobberahns ist bei aller Wissenschaftlichkeit und theologischen Gedankenscharfe ein erschutternd zu lesendes Epos. Dies nicht nur wegen seiner erzahlerischen Partien, einzelner Biographiefragmente und Innenansichten von Kriegsteilnehmern, von Theologen, Padagogen, Kunstlern und einer Kriegs...

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Bibliographic Details
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TeilnehmendeR:
Place / Publishing House:Göttingen : : Vandenhoeck & Ruprecht,, 2022.
©2022.
Year of Publication:2022
Edition:2nd ed.
Language:German
Physical Description:1 online resource (1317 pages)
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Table of Contents:
  • Intro
  • Band 1
  • Title Page - Band 1
  • Copyright - Band 1
  • Table of Contents
  • Geleitwort
  • Prolegomena
  • A) „Die Kruste aus Vergessen muss dünn bleiben" - Grund- und Anfangsfragen - Darstellung der Untersuchung: Absicht und Methode, Übersicht und Aussicht
  • 1) Karl Kraus erschrickt über den bei der Hinrichtung Battistisin die Kamera lachenden Theologen
  • 2) Absicht und Methode, Übersicht und Aussicht der vorliegenden Untersuchung
  • a) Beschreibung und Begriffsdefinitionen des rezeptionsästhetischen Prozesses
  • b) Die Rezeptionsvorgaben hinsichtlich des Krieges: welche Sinnkontinuitäten waren es und wo fand man sie?
  • c) Was nach Kriegsbeginn den kriegsaffirmativen Rezeptionsvorgaben und Sinnkontinuitäten in die Hände spielte und was nicht
  • d) „bellum oder bellezza", „militia oder malitia"? - Die Technik der Ästhetisierung des Krieges und ihre Aussagekraft für die Definition dessen, was „Kriegstheologie" 1914-1918 bedeutete
  • e) Zur Arbeitsmethode dieser Untersuchung - Die Situationsgebundenheit der Kriegstheologie - Der Mikrokosmos von Einzelbiographien im vorausfallenden Schatten des Hitlerreiches
  • f) Übersicht und Aussicht - Der Kampf gegen das Vergessen des Bösen und des Guten - Notwendigkeit und Heilsamkeit einer Untersuchung zum Mechanismus von Hetz- und Kriegsreden
  • g) Die Arbeitsschritte dieser „nicht nach Schablone" geschriebenen Untersuchung
  • B) Definition der Kriegstheologie in drei „Kriegspostkarten" - Der Krieg als Subjekt des deutschen „Christum-Treibens" 1914-1918
  • 1) Was ist Kriegstheologie? - Der Krieg als Subjekt: „Euch selber fremd seid ihr nur meine Knechte"
  • 2) Erste Bildbetrachtung: „Comme il est avec eux!" („Wie Christus mit ihnen ist") - „Comme ils poussent Christum!" („Wie sie Christus vor sich hertreiben")
  • 3) Zweite Bildbetrachtung: Die über Kunst und Wissenschaft gestülpte Pickelhaube.
  • 4) Im Kanon von Kultur und Wissenschaft: die Theologie als Kairos des Kriegsästhetizismus - eine Zwischenüberlegung
  • 5) Dritte Bildbetrachtung: Alte, böse Erbschaften deutscher Theologie, erster Teil: Der „Jesus generalissimus" - Der Schützengraben-Christus und sein Gottesdienst
  • Erster Teil - Das theologische Ornament als Verbrechen
  • I - Die „delirierende Kriegsästhetik" der Theologen - Krieg und die kirchliche Inszenierung des Kreuzfahrertums als Kunstwerk
  • 1) „Die Tat ist gut, wenn du sie rot geblutet" - Der Kriegsästhetizismus: ein europaweites Phänomen
  • historische Übersicht
  • a) Zu dem „Warum und Wozu?" der Kriegsästhetisierung
  • b) Vom schrecklichen Schönheitssinn bekannter und unbekannter Kriegsästheten
  • c) Vom nicht minder schrecklichen Schönheitssinn der Kriegstheologen
  • 2) Ein einleitendes Beispiel zur gottesdienstlichen Inszenierung des Kriegsästhetizismus
  • Der „Schwertsegen des deutschen Geistes" von Pfarrer Dr. theol. Franz Koehler - „Rüste dich und rase und richte!"
  • a) Der Text des „Schwertsegens"
  • b) Der historische Anlass und die ästhetizistischen Hintergründe des Koehler'schen Schwertsegens
  • c) Zur preußischen Form- und Traditionsgeschichte des Koehler'schen Schwertsegens
  • d) Die Begeisterungsgifte des Kriegsästhetizismus - Der Selbstkultus: „Ich bin ein heiliger Reiter"
  • 3) „Am Altarstein läßt sich so gut und so scharf das Schwert schleifen" - Theologische Rauschworte der Kreuzzugsästhetik - Einzelanalyse der „Schwertsegen-Feier" Koehlers
  • a) Erste Rubrik - Vorrede: Die Schwerterhebungen von 1813-1815, 1870-1871 und 1914
  • b) Zweite Rubrik - Kasualrede: Das mit dem deutschen Pfingstpneuma beseelte Kreuzzugsschwert als „ultima ratio" Gottes
  • c) Dritte Rubrik - Schwertweihe, Vermahnung und Ritterschlag
  • d) Vierte Rubrik - Treueschwur und Ritterinvestitur.
  • e) Fünfte Rubrik - Entlassung und Sendungsgebet: „Rüste dich und rase und richte!"
  • 4) „Das Ornament wird zum Verbrechen" - Koehlers Inszenierungskunst - Eine erste Bilanz zu den Merkmalen der deutschen Kriegstheologie 1914-1918
  • a) Der inszenierte Genuss erfüllter Gegenwart und höherer Bedeutung auch im blutigen Schrecken des Krieges - Die liturgisch-emotionalen Schleichwege und Nebengassen der „eloquentia sacra"
  • b) Die hermeneutisch-exegetischen Schleichwege und Nebengassen der kriegstheologischen Rezeptionsästhetik
  • 5) Die Auslöschung des schönen Götterfunkens in der Welt - Ein unbekannter Kavallerist, Wilhelm Wolter, erlebt am Opfergang der Militärpferde den Zusammenbruch der Kriegsästhetik
  • a) Begegnung mit einer unbekannten Frontbiographie
  • b) Der Opfergang der Militärpferde im Ersten Weltkrieg als Widerlegung der Kriegsästhetik
  • c) Die Hoffnung auf einen fernen Neubeginn - Wilhelm Wolters Vermächtnis als Friedensphilosoph
  • Zweiter Teil -Religionspädagogik und Kriegstheologie
  • II - Im Glanz oder im Schatten von Preußens Gloria? - Ein Pfarrer und seine Konfirmandin im ersten Potsdamer Kriegsjahr
  • 1) „Stern, auf den ich schaue, / Fels, auf dem ich steh!" -Biographisches zu Pfarrer Theodor Krummacher
  • 2) „Keep in line!" - Biographisches zu Ellen Rhodius, geb. Richter
  • III - Aufbau und Charakteristik des Krummacher'schen Konfirmandenunterrichtes im ersten Kriegsjahr 1914-1915
  • 1) Das Protokollbuch Ellen Richters zum Konfirmandenunterricht
  • 2) Der Stoffverteilungsplan Krummachers nach dem Kleinen Katechismus von D. Martin Luther
  • 3) „Hier ist mehr als Plato, mehr als Sokrates!" - Krummachers Unterrichtsmethode und die Reformpädagogik, seine theologischen Vorbilder und das Bildungsbürgertum.
  • IV - Der Widerhall des ersten Kriegsjahres und der protestantischen Kriegstheologie in den Stundenprotokollen Ellen Richters zum Konfirmandenunterricht
  • 1) Krummachers Annäherung an die Kriegstheologie
  • 2) Der Widerhall des ersten Kriegsjahres - Kommentierung ausgewählter Einzelabschnitte aus dem Unterrichtsprotokoll Ellen Richters
  • A) „Wir Deutschen fürchten Gott und sonst nichts auf der Welt" - Die 6. Konfirmandenstunde
  • B) Das Fünfte Gebot: „Du sollst nicht töten!" - Die 15., 16. und 17. Konfirmandenstunde
  • C) „Barbaropa": Das Achte Gebot „Du sollst nicht falsch' Zeugnis reden …" und der innereuropäische Nationalhass als Vehikel der Kriegsästhetisierung - Die völkerverhetzende Gräuelpropaganda als Mahnmal: ein monströses Kapitel zu einer monströsen Welterzeu
  • 1) Zur Vorgeschichte des innereuropäischen Entwertungskampfes: Die Instrumentalisierung traumatischer Menschheitserinnerung und transnationaler Kulturgeschichte
  • a) Vorgeschichte I: Traumatische Menschheitserinnerungen als Suggestionsmittel der Gräuelpropaganda
  • b) Vorgeschichte (II) und erstes Stadium des „Entwertungskampfes": Die Scheinwahrheiten traditioneller Feindbilder aus der „transnationalen" Kulturgeschichte - Pauschalisierung und feindseliger Eklektizismus als Sprachverbrechen
  •  1 - Die Deutschen und ihre propagierten Feindbilder: Die Franzosen als „Pfalz-Verwüster", „Königsschlächter", „Tänzer um Guillotinen", „zuchtlos-entgöttlichtes Geschlecht"
  •  2 - Die Franzosen und ihre propagierten Feindbilder: Die Deutschen als „boches", „hordes barbares", „meutes féroces", „envahisseurs" de „l'âme incivisable et asiatique"
  • 2) Zwischenüberlegung: Der Gräuelbericht als Symbolik - Zur Horne-Kramer'schen Hypothese der „narrative truth"
  • 3) Der Abbruch der menschheitlich verbindenden Kulturbrücken - „Mörderische Identitäten" auf dem Weg zur gegenseitigen Entmenschung.
  • a) Die kulturelle Gesichtsverstümmelung des Nachbarn - Das zweite Stadium
  • b) Die Entmenschung des Gegners durch Zoologisierung in Satire, Karikatur, Cartoon und Comic - Drittes Stadium
  • c) Der verbal vorweggenommene Holocaust als letzte Konsequenz: Der Gegner als Untermensch - Viertes Stadium - Alte, böse Erbschaften deutscher Theologie, zweiter Teil: das „Incipit Hitler"
  • 4) Krummachers Versöhnungsappell im europäischen Entwertungskampf: In den Fußstapfen Jesu den Hass der Gräuelpropaganda ersetzen durch Eklektizismus und Pauschalisierung der Liebe zur Welterzeugung des Gottesreiches
  • D) „Die Bekehrung zum Vaterlande ist die Bekehrung zu Gott." - Die Frauen im Krieg als Mitarbeiterinnen des Gottesreiches - Die 25. Konfirmandenstunde
  • E) „Die Weltgeschichte ist das Weltgericht" - Die heilsgeschichtlich-rassistische Apriorisierung - Die 30. Konfirmandenstunde
  • 1) Zwischenüberlegung I: Der „metaphysische Krach" und seine kriegstreiberischen Aprioris im deutschen Idealismus als Rezeptionsvorgaben
  • 2) Zwischenüberlegung II: Die kriegstreiberischen Wortzündeleien mit dem deutschen Idealismus in fünf Stufen - Auf dem Weg zum heroisch-völkischen Realismus
  • a) „Wir müssen siegen, denn sonst hätte die Weltgeschichte ihren Sinn verloren"
  • b) Der deutsche „Reinwuchs" muss sich zur Erlösung der Welt gegen den „Misswuchs" durchsetzen
  • c) Die Deutschen müssen „für das Herz der Weltgeschichte kämpfen"
  • d) Die welterlösende Kulturmission Deutschlands wider Tod und Teufel - Der Krieg der Deutschen im Horizont von Drachen-Apokalyptik und Heils-Eschatologie
  • e) Der Weltkrieg als deutscher Advent - Der göttliche Auftrag an Deutschland, die Inkarnationen des Satans zur Beschleunigung der Welterlösung zu kreuzigen.
  • F) Die Deutschen als Erfüller der Heilsgeschichte - Die nationalistische Apokalyptisierung der Weltgeschichte als Sprachverbrechen - Die 46. Konfirmandenstunde.