Die Rezeption der laesio enormis in den Stadt- und Landrechten : : Vertragsgerechtigkeit im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit.
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Superior document: | Forschungen zur deutschen Rechtsgeschichte |
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Place / Publishing House: | Göttingen : : Böhlau Köln,, 2022. ©2022. |
Year of Publication: | 2022 |
Edition: | 1st ed. |
Language: | German |
Series: | Forschungen zur deutschen Rechtsgeschichte
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Physical Description: | 1 online resource (453 pages) |
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Table of Contents:
- Intro
- Title Page
- Copyright
- Vorwort
- Table of Contents
- A. Am Konfusionspunkt von Recht und Moral: Die Idee der Vertragsgerechtigkeit
- I. Die Bedeutung des vertraglichen Gegenseitigkeitsverhältnisses
- II. Forschungsgegenstand und Fragestellung
- 1. Bedeutung des kanonischen Rechts für die Entwicklung des partikularen Vertragsrechts im Heiligen Römischen Reich
- a.) Die Entwicklung der laesio enormis bis zum 17. Jahrhundert
- b.) Überblick über die einschlägige publizierte Fachliteratur
- c.) Die Fragestellung: Die Rezeption der laesio enormis aus dem gemeinen Recht in das Partikularrecht des Heiligen Römischen Reiches
- 2. Problematik: Eine „Rezeptionsgeschichte", keine „Ideengeschichte"
- a.) Definition des Begriffs der „Rezeption"
- b.) Abgrenzung des Vorhabens zur reinen Ideengeschichte
- 3. Methodische Vorgehensweise und Gliederung der Arbeit
- B. Humanitas und iustum pretium vom 4. bis zum 11. Jahrhundert
- I. Vertragsgerechtigkeit im antiken römischen Recht? - Die Bedeutung der humanitas
- 1. Das Reskript Diokletians und Maximians in C. 4,44,2
- 2. Die lex octava: Nebenrolle und Auslegungshilfe bei der Interpretation der lex secunda
- 3. Die Authentizität des diokletianischen Reskripts C. 4,44,2
- 4. Vertragsgerechtigkeit versus circumvenire
- II. Vertragsgerechtigkeit von der Spätantike bis zum 11. Jahrhundert
- 1. Die laesio enormis im Codex Theodosianus (438) und dessen Fortwirkung in den leges barbarorum
- 2. Das iustum pretium in der Patristik des 4. Jahrhunderts
- 3. Das Nebeneinander von theodosianischer und kanonischer Linie in fränkischer Zeit
- C. Die Rezeption der laesio enormis im gemeinen Recht
- I. Die Bearbeitung der laesio enormis im rezipierten römischen Recht
- 1. Die Verknüpfung von laesio enormis und subjektiver dolus-Lehre.
- a.) Parallelbetrachtung von dolus causam dans/dolus incidens und dolus re ipsa
- b.) Ignorantia als ungeschriebenes Tatbestandsmerkmal der laesio enormis?
- c.) Prozessuale Einordnung der laesio enormis
- d.) Zusammenfassende Bemerkungen
- 2. Die Rechtsfolgen der laesio enormis: Rückabwicklung oder Entgeltzahlung
- 3. Analoge Anwendung des Reskripts C. 4,44,2 auf andere Vertragstypen
- 4. Die Möglichkeit des Verzichts auf die laesio enormis
- a.) Die Renunziationsklauseln in der Notarpraxis des 12. und 13. Jahrhunderts
- b.) Dogmatische Kritik an der Renunziationspraxis
- c.) Schlussfolgerungen aus der wissenschaftlichen Kritik für die Vertragspraxis
- 5. Zusammenfassende Feststellungen zur Bedeutung der laesio enormis in der legistischen Literatur
- II. Die Rezeption der legistischen Diskussion im kanonischen Recht
- 1. Die Entwicklung des kanonischen Rechts seit dem Hochmittelalter bis zur französischen Revolution
- a.) Epochen der Kirchenrechtsgeschichte zwischen dem 10. und dem 18. Jahrhundert
- b.) Die Bedeutung der Theologie für das kanonische Recht
- c.) Gliederung der Darstellung zum kanonischen Recht
- 2. Aequalitas virtutis est semper observanda: die theologische Erörterung der laesio enormis vom 13. bis zum 17. Jahrhundert
- a.) Die Verknüpfung von usurae und superabundantia im 12. Jahrhundert und in der Lehre des Albertus Magnus
- b.) Zwischen Theorie und Praxis: die Lehre vom iustum pretium in der Summa Theologica des Thomas von Aquin
- aa.) Das thomistische Verständnis vom Wesen des Vertrages
- bb.) Die Übertragung der thomistischen Vertragslehre auf das legistische circumvenire-Prinzip und die laesio enormis
- cc.) Die Bedeutung der laesio enormis in der aquinatischen Lehre
- c.) Dogmenstreit um das iustum pretium: das theologische Erbe Thomas von Aquins.
- aa.) Die Entstehung der subjektiven Preistheorie im Kontext der iustum pretium-Lehre
- bb.) Die Entwicklung der theologischen Diskussion im Mittelalter um das iustum pretium im Sinne einer objektiven Preistheorie, insb. der Armutsstreit
- cc.) Die Inkorporierung der subjektiven Preistheorie in die thomistische Lehre bei Aegidius Lessinus
- dd.) Gemäßigtere theologische Anschauungen zum iustum pretium in der spätmittelalterlichen Theologie
- ee.) Die Bedeutung des iustum pretium und der laesio enormis bei den evangelisch-lutherischen Theologen
- d.) Zusammenfassende Bemerkungen zur Entwicklung der Lehre vom gerechten Preis in der Theologie
- 3. Die Bearbeitung der Verkürzung über die Hälfte durch die Dekretisten und die Dekretalisten
- a.) Die Verbindung von kanonischem Zinsverbot und der Lehre vom iustum pretium in der Dekretistik
- b.) Die Rezeption der laesio enormis in den päpstlichen Dekretalen des Liber Extra und ihre Auslegung in der Dekretalistik
- aa.) Die päpstlichen Dekretalen des Liber Extra
- bb.) Die Interpretation der päpstlichen Entscheidungen in der Dekretalistik bis zum 13. Jahrhundert
- c.) Gesinnungswandel in der Kanonistik des 14. und des frühen 15. Jahrhunderts
- aa.) Die Bearbeitung der laesio enormis in den Bußsummen
- bb.) Die weitere Entwicklung der laesio enormis in der Dekretalenliteratur
- cc.) Zusammenfassende Feststellungen zur laesio enormis in der kanonischen Literatur des 14. und 15. Jahrhunderts
- d.) Ausdifferenzierung der Lehre von der laesio enormis in der spanischen Spätscholastik
- e.) Die laesio enormissima des kanonischen Rechts
- 4. Zwischen Theologie und Rechtswissenschaft: Die Bedeutung der laesio enormis im kanonischen Recht
- III. Zusammenfassung: Kollisionsrechtliche Überlegungen zur laesio enormis im gemeinen Recht.
- D. Die Entwicklungsgeschichte der laesio enormis in den Partikularrechten
- I. Die laesio enormis in den iura particularia während des 13. und 14. Jahrhunderts
- 1. Das systematische Magdeburg-Breslauer Schöffenrecht (1261)
- a.) Eine kurze Geschichte des Magdeburger Schöffenrechts
- b.) Der meynkouf in Artikel 12 des Magdeburg-Breslauer Schöffenrechts
- c.) Zusammenfassung: Die laesio enormis in Artikel 12 des Magdeburg-Breslauer Schöffenrechts
- 2. Quellen des Danziger lübischen bzw. des Lübecker Rechts (1263/94)
- a.) Die Entstehungsgeschichte der Stadt Lübeck und der Hintergrund des alten lübischen Rechts
- b.) Die Ausgangsnorm: Über den ungebührlichen Ausschank alkoholischer Getränke
- aa.) Variante 1: Ausschank mit gefälschten Maßkrügen
- bb.) Variante 2: Der „halb-leere" Maßkrug
- c.) Zusammenfassende Bemerkungen zu Artikel 46 des Danziger lübischen Rechts bzw. Artikel 128 der Bardewickschen Rechtssammlung
- 3. Das Landshuter Stadtrecht (1279) und das Stadtrecht von Landau an der Isar (1304)
- a.) Die Entstehungsgeschichte des Landshuter Stadtrechts
- b.) Analyse der kaufvertraglichen Regelung des 16 des Landshuter Stadtrechts
- aa.) Die Bedeutung der venditio odiosa
- bb.) Verhältnismäßigkeitserwägungen im Rahmen der venditio vehemens
- cc.) Der „Überrumpelungseffekt" beim Vertragsschluss und die venditio inconsulta
- c.) Die deutsche Übertragung von 16 des Landshuter Stadtrechts im Stadtrecht von Landau an der Isar
- d.) Die Bedeutung des Landshuter und Landauer Dreiklangs einer venditio reprobata und ihr Verhältnis zu den laesiones enormes des gemeinen Rechts
- 4. Das Zweite Wismarer Stadtbuch (1285)
- a.) Die Bedeutung der Hansestadt Wismar im 13. Jahrhundert
- b.) Eintrag 1334 des Wismarer Stadtbuches B
- c.) Das vadimonium des wismarschen Stadtrechts
- aa.) Das vadimonium des antiken römischen Rechts.
- bb.) Die Urkunden 359 und 550 des Wismarer Stadtbuchs B und ihre Interpretation
- cc.) Fazit: Die Bedeutung des wismarschen vadimonium
- d.) Deutung des Weistums vor dem Hintergrund des Gleichlaufs von Pfändungs- und Kaufvertrag
- e.) Parallelen zwischen dem Weistum und der laesio enormis des gemeinen Rechts
- aa.) Die laesiones enormes des gemeinen Rechts und das Wismarer vadimonium
- bb.) Einflüsse des Rechts der laesiones enormes auf die kaufvertraglichen Konstellationen des Weistums 1334
- f.) Zusammenfassende Bemerkungen
- 5. Das Freisinger Rechtsbuch (1328)
- a.) Die Bedeutung des Freisinger Rechtsbuchs im Spätmittelalter
- b.) Artikel 227, Sätze 1 und 2 des Rechtsbuchs von Ruprecht von Freising
- aa.) Satz 1: Die Vertragsparität als Grundlage des Kaufvertrages
- bb.) Satz 2: Die Rechtsfolgen des Verstoßes gegen das Äquivalenzprinzip
- c.) Einordnung der Bestimmung vor dem Kontext der gemeinrechtlichen laesio enormis
- 6. Das Münchner Stadtrecht (1347)
- a.) Entstehung und Entwicklung des Münchner Stadtrechts von 1347
- b.) Der unchaef/unchauff in Art. 330 des Münchner Stadtrechtsbuchs
- aa.) Die Tatbestandsvoraussetzungen eines unchauffs
- bb.) Rechtsfolgen eines unchauffs: Nichtigkeit von Vertrag und überwett
- c.) Deutung des Artikels 330 des Münchner Stadtrechts vor dem Hintergrund der laesiones enormes
- 7. Zusammenfassung Phase I: Merkmale der laesio enormis im Partikularrecht des 13. und 14. Jahrhunderts
- II. Die Zeit sozialen Aufbruchs und die partikularrechtliche laesio enormis im 15. und 16. Jahrhundert
- 1. Die laesio enormis in der älteren lübischen Rechtspraxis (1483)
- a.) Die Entscheidung des Lübecker Oberhofes an den Rat zu Reval
- b.) Der Inhalt der Entscheidung des Lübecker Oberhofs vom 5. September 1483
- c.) Prozessrechtliche Qualifikation des Antwortschreibens auf die affsproke des Revaler Rats.
- d.) Materiell-rechtliche Feststellungen zur laesio enormis.