Die Zeitlichkeit des Verzeihens : Zur Ethik der Urteilsenthaltung / Verena Rauen, Bernhard Waldenfels

Verzeihen bedeutet Verzicht. Als ein zeitlicher Verzicht auf Tilgung von Schuld entzieht sich das Verzeihen dem Machtbereich normativ regulierbarer Handlungen. Es bildet die Grundlage für eine Ethik der Urteilsenthaltung. Verena Rauen weist das Verzeihen als Quellpunkt der ethischen Zeit aus. Das V...

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Year of Publication:2015
Edition:1st ed.
Language:German
Series:Phänomenologische Untersuchungen 31.
Physical Description:1 online resource.
Notes:Thesis (doctoral)-Ruhr-Universität, Bochum / Universite Paris IV, Sorbonne, 2013.
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Description
Summary:Verzeihen bedeutet Verzicht. Als ein zeitlicher Verzicht auf Tilgung von Schuld entzieht sich das Verzeihen dem Machtbereich normativ regulierbarer Handlungen. Es bildet die Grundlage für eine Ethik der Urteilsenthaltung. Verena Rauen weist das Verzeihen als Quellpunkt der ethischen Zeit aus. Das Verzeihen interveniert in den Schuldzusammenhang der kontinuierlichen Zeit der Geschichte und ermöglicht ethische, d.h. neue, nicht durch vorherige Schuld bestimmte Handlungen. Eine zeitliche Unterbrechung der Kausalverkettung der Schuld kann sich nur durch einen Verzicht auf das moralische Urteil ereignen, der einen Wiederanfang in der Beziehung mit dem Anderen ermöglicht. So eröffnet das Verzeihen den ethischen Zeitraum des Zusammenlebens angesichts der Schuld der Vergangenheit und der Ungewissheit der Zukunft - es bildet den konstitutiven Ursprung der Ethik.
Bibliography:Includes bibliographical references (pages 359-374).
ISBN:3846757527
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Verena Rauen, Bernhard Waldenfels