Tragödie und Revolution : Die kritischen Tragödientheorien als Ästhetiken der Praxis in Deutschland, Polen und Russland 1789-1848-1917 / Michal Mrugalski

• VerfasserIn: Mrugalski, Michal
• Year of Publication: 2021
• Edition: 1st ed.
• Language: German
• Physical Description: 1 online resource.
• Other title: Preliminary Material /; Copyright page /; Dedication /; Danksagung /; Kapitel 1 Einführung: Kritische Tragödientheorie als (transzendentale) Ästhetik der Praxis /; Kapitel 2 Urszenen der kritischen Tragödientheorie /; Kapitel 3 Entstehungszusammenhang. Zusammenführung von Freiheit und Phänomenalem in der Tragödie nach Kant und nach der Französischen Revolution /; Kapitel 4 Schellings Briefe über Dogmatismus und Kritizismus als Ursprung der Distinktion zwischen kritischer und nicht kritischer Tragödientheorie /; Kapitel 5 Hölderlin der Tragödientheoretiker /; Kapitel 6 Metaphysik des Äußerlichen. Hegels Phänomenologie, Goethes Anstand und die Slaven /; Kapitel 7 Der unendliche Genuss an der Revolution. Die romantische Tragödientheorie /; Kapitel 8 Von Kierkegaard über Benjamin zu Adorno und jenseits /; Kapitel 9 Ästhetische Prozesse: Friedrich Theodor Vischer - Georg Büchner - Karol Libelt - Nikolaj Černyševskij - Anatolij Lunačarskij /; Kapitel 10 Bare Münze der Ironie. Die Arbeit der Darstellung und die Produktion des Alltäglichen in Cyprian Kamil Norwids Spätdramaturgie /; Kapitel 11 "Das Zeitalter des Aischylos ist angebrochen, mein Lieber". Wagner, Bakunin, Słowacki über die griechische Tragödie und die schöpferische Zerstörung /; Kapitel 12 Epilog: Russland und Polen um 1917 und die Umgestaltung der kritischen Tragödientheorie in die moderne Literaturtheorie als Theorie der Avantgarde /; Sigelverzeichnis /; Bibliografie /; Register /
• Bibliography: Includes bibliographical references and index.
• ISBN: 3846766259
• Hierarchical level: Monograph
• Statement of Responsibility: Michal Mrugalski

Alle bisherigen Geschichten der Tragödientheorie haben ihre kritische Strömung verkannt, die auf keinen Fall die Aussöhnung mit dem Schicksal, dem Bestehenden, predigt, sondern eine Ästhetik der revolutionären Praxis formuliert, welche darauf hinzielt, das Element der Freiheit in die vollkommen determinierte Welt hereinzulassen. Diese Ästhetik, deren Elemente sich bei den prominentesten Denkern und Dichtern der Epoche ausfindig machen lassen, gestaltet einerseits die Perzeption von Ereignissen und andererseits das Verhalten von den auf die Ereignisse reagierenden Menschen. Die expliziten Tragödientheorien krönten die philosophischen Ästhetiken, indem sie den Übergang der Theorie (der Absicht) in die Wirklichkeit modellierten, und zwar in den paradoxen Figuren des glücklichen Scheiterns und des schicksalhaften Fehlers. Die Tragödientheorien überprüfen also die Möglichkeiten, wie die immer noch ausbleibende Freiheit in der determinierten Welt des Anschaubaren möglich wäre und finden zur Zeit der Avantgarde eine Lösung in Form eines allgemeinen Festes ohne Rampe, die die positive, anschauliche und kollektive Freiheit verwirklicht.