Das Dienstmädchen, die Familie und der Sex : : zur Geschichte einer irregulären Beziehung in der europäischen Literatur / / Eva Esslinger.

Die prekäre Existenz weiblicher Hausangestellter in Küchen, Kinderzimmern und Ehebetten hat eine Vorgeschichte, die so alt ist wie die Geschichte des modernen Romans. Mit Richardsons Erfolgsroman Pamela (1740) betritt eine Figur, die bis dahin eine Randexistenz in der Komödie zu fristen hatte, die B...

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Place / Publishing House:Paderborn : : Wilhelm Fink Verlag,, 2013.
Year of Publication:2013
Language:German
Physical Description:1 online resource.
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Description
Other title:Preliminary Material -- Variationen eines Skandals -- Pamelas Liebeszauber -- Das Dienstmädchen und der (moderne) Roman -- Vakanz -- Repositionierung -- „Passionsweg der Schande“: Germinie Lacerteux und die Brüder Goncourt -- Un Cœur simple; oder: Wie wird man eine moderne Heilige? -- Der Familienroman der Psychoanalyse -- Von der Magd als Braut zur Gattin als Magd -- Mägdedämmerung -- Danksagung -- Literaturverzeichnis -- Bildnachweise.
Summary:Die prekäre Existenz weiblicher Hausangestellter in Küchen, Kinderzimmern und Ehebetten hat eine Vorgeschichte, die so alt ist wie die Geschichte des modernen Romans. Mit Richardsons Erfolgsroman Pamela (1740) betritt eine Figur, die bis dahin eine Randexistenz in der Komödie zu fristen hatte, die Bühne des modernen Romans: das Dienstmädchen. Ihre Karriere führt sie durch alle Gesellschaftsschichten und literarischen Gattungen. Man begegnet ihr als soziale Aufsteigerin bei Richardson, als gepeinigte Unschuld bei de Sade, frömmelnde Alte und »einfaches Herz« bei Flaubert, hysterische Magd, schließlich als Ehemonster bei Elias Canetti - bevor sie in der Angestelltenwelt des modernen Films untergeht. Über zweihundert Jahre ist sie die Verkörperung einer bis heute unaufgelösten Paradoxie: nämlich dass die Welt der bürgerlichen Familie sich zu einem intimen Binnenraum schließt, strukturell aber von der Dauerpräsenz familienfremder Personen abhängig bleibt. Das Buch analysiert den bürgerlichen Familiendiskurs von seinen Rändern und Ausgrenzungen her - in prominenter Weise bei Sigmund Freud, dessen Fallstudien vielfach von weiblichen Dienstboten handeln, die im Vater-Mutter-Kind-Mythos der Psychoanalyse keinen Platz finden.
Bibliography:Includes bibliographical references (pages 371-389).
ISBN:3846754919
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Eva Esslinger.