Prekäre Perspektiven - Perspektive Prekarität : Wege benachteiligter Jugendlicher in den transformierten Arbeitsmarkt / eingereicht von Gilles Reckinger

ger: Die gegenwärtigen sozialen und kulturellen Transformationen der Arbeitswelt treffen Jugendliche in besonderer Weise. Durch die Bildungsinflation und die erhöhte Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt infolge des sich verknappenden Arbeitsplatzangebotes und der Ausbreitung atypischer Beschäftigung sind...

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Bibliographic Details
VerfasserIn:
Place / Publishing House:2009
Year of Publication:2009
Language:German
Subjects:
Classification:71.42 - Wirtschaftliche Faktoren
71.35 - Kindersoziologie. Jugendsoziologie
83.14 - Einkommen. Beschäftigung. Arbeitsmarkt
Physical Description:194 Bl.; Zsfassung
Notes:Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers
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Description
Other title:Precarious prospects. Trajectories of low-skilled adolescents toward the transformed labour market
Summary:ger: Die gegenwärtigen sozialen und kulturellen Transformationen der Arbeitswelt treffen Jugendliche in besonderer Weise. Durch die Bildungsinflation und die erhöhte Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt infolge des sich verknappenden Arbeitsplatzangebotes und der Ausbreitung atypischer Beschäftigung sind gerade Schul- und AusbildungsabbrecherInnen vermehrt prekärer Beschäftigung und erfolgloser Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuche ausgesetzt. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage nach den Auswirkungen der neoliberalen Veränderungen auf die Lebenswelten benachteiligter Jugendlicher, auf ihre Zukunftsperspektiven und Handlungsstrategien. In der empirisch-ethnographischen Forschung mit ca. 30 Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren in Graz kommt zum Ausdruck, dass sich Diskurse der Selbstverantwortlichkeit und neue Beschäftigungs- und Arbeitsformen in die Handlungsstrategien der Betroffenen einschreiben: durch die Anpassung an die Bedingungen und die Selbstmobilisierung eigener Ressourcen und milieuspezifischer Normen, die Jugendliche mangels Perspektiven auf einen Einstieg in geregelte Arbeitsverhältnisse entwickeln, können sie zumindest eine prekäre Teilhabe an der Arbeitsgesellschaft erlangen und kulturelle Selbstbilder erhalten, auch wenn sich ihre beruflichen Ziele nicht mehr direkt erreichen, sondern nur mehr umkreisen lassen. Die Strategien sind aber keineswegs als erfolgreiche Berufseinstiege zu werten: durch das Einschreiben der Selbstregierung in die Denk- und Handlungsstrukturen der AkteurInnen vollziehen sich die Prekarisierungsprozesse, die sie in die untersten Ränge der Dienstleistungsgesellschaft verweisen, wie von selbst. Dabei wird aber gerade durch die Individualisierungsdiskurse verschleiert, dass es sich um strukturelle Exklusionsprozesse kapitalärmerer sozialer Schichten handelt, die das Verlassen der Zonen der Verwundbarkeit erschweren und zur Verfestigung von Prekarität beitragen.
eng: The current social and economic transformations of the labour market effect young generations particularly. Due to increasing competition, new flexible types of jobs and the devaluation of education, it is especially the unskilled school dropouts or early leavers of apprenticeships who are facing precarious labour conditions, joblessness or dependence on welfare programs. This research focuses upon the impact of the changing conditions on the lifeworlds, prospects and specific strategies of young people entering the labour market. Based on participant observation and comprehensive in-depth interviews with about 30 adolescents aged 16-25, the study scrutinizes the processes in which socially disadvantaged adolescents gradually adapt to precarious working conditions by adopting strategies of self-management and by exploiting resources such as personal skills or class-specific normative work ethics, when regular employment is not available. These strategies allow them to keep self-esteem and cultural epistemologies of biographical meaning intact as they symbolically stick to the contents of their initial professional projects, even if they are merely circulating around them within precarious orbits, without really attaining them. Nonetheless, these strategies cannot be viewed as successful career-starts, because they offer few long-term perspectives of regular employment and independence from parents or social welfare. Dominant discourses attribute the responsibility for success or failure to integrate into the labour market and participate equally in society to the individuals and to their achievement or lack of competencies and employability. These discourses are integrated as technologies of the self into the mental and behavioural structures of even the most precarious individuals. Hence, the structural social power relations and social structures of exclusion of disadvantaged lower class populations are veiled.
ac_no:AC05039757
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: eingereicht von Gilles Reckinger