Problem »Reformationsdialog« : : Untersuchungen zu einer Gattung im reformatorischen Medienwettstreit / / Jürgen Kampe.

Ausgehend von auffälligen textimmanenten Strukturen formaler wie inhaltlicher Art von ca. 70 deutschsprachigen Dialogtexten, die zwischen 1521 und 1525 entstanden sind, wird nach situativen Bedingungen der Produktion dieser Flugschriften gefragt. Es wird gezeigt, wie der Reformationsdialog als funkt...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Linguistics and Semiotics 1990 - 1999
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2011]
©1997
Year of Publication:2011
Language:German
Series:Beiträge zur Dialogforschung , 14
Online Access:
Physical Description:1 online resource (359 p.) :; 10 Abb.
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Description
Other title:Frontmatter --
1. Einleitung --
2. Forschungsstand --
3. Darstellung des Arbeitsvorhabens und Textkorpusbeschreibung --
4. Der Dialog in Rhetorik und Poetik. 4.1. Zur Interdependenz von Rhetorik und Poetik im 16. Jahrhundert --
4. Der Dialog in Rhetorik und Poetik. 4.2. Definitionen von „Dialog" in historischer Sicht --
4. Der Dialog in Rhetorik und Poetik. 4.3. Zusammenfassung --
4. Der Dialog in Rhetorik und Poetik. 4.4. Reflexe und Reflexionen in den Dialogen selbst --
4. Der Dialog in Rhetorik und Poetik. 4.5. Die Transformation der klassischen Rhetorik: die ars praedicandi - christliche Rhetorik bei Augustinus, Luther, Melanchthon und anderen --
4. Der Dialog in Rhetorik und Poetik. 4.6. Zusammenfassung --
5. Exemplarische Analysen von Strukturen und Motiven in den Reformationsdialogen. 5.1. Beispiel: Zur Struktur der „Verstummung" --
5. Exemplarische Analysen von Strukturen und Motiven in den Reformationsdialogen. 5.2. Beispiel: Formale Gestaltungsweise: „Die Walfart ym Grimmetal", „Die Luterisch Strebkatz" und Römers „Dialog von den vier größten beschwernüß eins jeglichen pfarrers" --
5. Exemplarische Analysen von Strukturen und Motiven in den Reformationsdialogen. 5.3. Beispiel: Geschichte aus Geschichten - Geschichten und Bilder vom guten Hirten in Konsensdialogen --
5. Exemplarische Analysen von Strukturen und Motiven in den Reformationsdialogen. 5.4. Beispiel: Von Hutten zu Copp: „Vereindeutigung" des Lehrerbildes -„Vereindeutigung" der reformatorischen Aussage --
5. Exemplarische Analysen von Strukturen und Motiven in den Reformationsdialogen. 5.5. Das Prinzip der „Verstummung". Reflexionen zu einem polemischen Reflex eines typischen Gesprächsverlaufs im „Wolfgesang" --
6. Das motivliche und argumentative Kohärenzsystem --
7. Zusammenfassung --
8. Literatur --
9. Abbildungen
Summary:Ausgehend von auffälligen textimmanenten Strukturen formaler wie inhaltlicher Art von ca. 70 deutschsprachigen Dialogtexten, die zwischen 1521 und 1525 entstanden sind, wird nach situativen Bedingungen der Produktion dieser Flugschriften gefragt. Es wird gezeigt, wie der Reformationsdialog als funktionale Gattung primär dem genus deliberativum bzw. genus didascale als Gattung spezifisch theologisch-rhetorischer Ausprägung zugeordnet werden kann. Damit muß die tradierte gattungspoetologische Zuordnung dieses Genres neu überdacht werden: Die 'realitätsgebundene' Fiktionalität der Texte verdankt sich der Einbindung in den reformatorischen Prozeß. Neben der Volkssprachlichkeit und der Dialogizität sind Kernbegriffe, die diesen Dialogtypus als "gattungsbestimmende Dominanten" (Jauß) konfigurieren, in Begrifflichkeiten zu finden, die aus der variablen Verwendung des utile-Gedankens für Text und Autor mit Rekurs auf den antiken und christlichen ethos-Begriff (virtus-vitium-Relation) resultieren. In diesem Feld von Begriffen und Darstellungsmustern (ent)stehen die agierenden Figuren. Die Reformation erscheint als res publica des "gemain mans", des laicus, des Gemeindemitglieds. Unter dem intentionsabhängigen Gebot augustinischer Provenienz nach evidentia/perspicuitas und der Erfüllung des inneren wie äußeren aptum werden komplizierte Sachverhalte laiengerecht 'vereindeutigt', um einen hohen Wiedererkennungsgrad zu erreichen: ein Vorgang, der sich formal auch bei der Gestaltung von Titelblatt und argumentativem Ablauf wiederfinden läßt. Hier lassen sich selbst für den kurzen Untersuchungszeitraum diachrone Entwicklungstendenzen nachweisen.
Proceeding from a discussion of striking text-immanent features relating both to form and content, the study examines some 70 German dialogue texts dating from between 1521 and 1525 and inquires into the situative conditions determining the production of these flysheets. It transpires that as a functional genre the Reformation dialogue can be classified as belonging primarily to the genus deliberativum / genus didascale, a specific form of theological rhetoric.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110965070
9783110636895
ISSN:0940-5992 ;
DOI:10.1515/9783110965070
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Jürgen Kampe.