Mnemographie : : Poetiken der Erinnerung und Destruktion nach Walter Benjamin / / Nicolas Pethes.

Ausgehend von der Diagnose einer gleichzeitigen Krise und Konjunktur der Erinnerung in der Ästhetik der Moderne diskutiert die Studie literarische und theoretische Texte Walter Benjamins als Dokumente, die diese Konstellation paradigmatisch formulieren, der literarischen Erinnerung jedoch auch neue...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies - 1990 - 1999
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2015]
©1999
Year of Publication:2015
Edition:Reprint 2015
Language:German
Series:Communicatio : Kultur – Text – Medium , 21
Online Access:
Physical Description:1 online resource (462 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
Inhalt --
Vorbemerkung --
»Wem sich das Leben in Schrift verwandelt hat...« Einleitung in eine Konstellation literarischer Erinnerung --
TEIL I: »Die gangbare Form dieses Fortlebens ...« Zur Ordnung der Erinnerung --
Einleitung --
1. Kapitel. Gedächtnis und Schrift --
2. Kapitel. Schreiben und Erinnern --
3. Kapitel. Die graphé der memoria --
4. Kapitel. Destruktive Diskurse --
TEIL II: »Ein graphisches Schema meines Lebens...« Die Erinnerung der Literatur --
5. Kapitel. Schreiben im Jetzt: Die Tagebücher --
6. Kapitel. Das epische Gedächtnis: Die »Kunst zu erzählen« --
7. Kapitel. Topographien: »Die Stadt als mnemotechnischer Behelf« --
8. Kapitel. Transgressionen: Rausch und Traum --
9. Kapitel. Stumme Überlieferung und schweigendes Erinnern: Briefe und Sonette --
10. Kapitel. Panorama der Kindheit im Labyrinth der Schrift: Das Projekt Berliner Kindheit --
TEIL III: »Einschuß einer Vergangenheit in die Textur der Gegenwart...« Eine Poetik des Eingedenkens im Jetzt der Schrift Ich --
11. Kapitel. Die Kunst der »Geschichte« --
12. Kapitel. Allegorie und correspondances --
13. Kapitel. Schreiben als Erinnern --
TEIL IV: »Die Zerstörung als das Klima echter Humanität...« Eine Poetik der Destruktion --
14. Kapitel. Der destruktive Charakter der Erinnerung --
15. Kapitel. Das Schreiben der Destruktion: Pariser Passagen --
»..., die mögen diese Schrift nun rückwärts lesen.« Schlußbetrachtungen und Ausblicke zur destruktiven literarischen Erinnerung nach Walter Benjamin --
Literaturverzeichnis
Summary:Ausgehend von der Diagnose einer gleichzeitigen Krise und Konjunktur der Erinnerung in der Ästhetik der Moderne diskutiert die Studie literarische und theoretische Texte Walter Benjamins als Dokumente, die diese Konstellation paradigmatisch formulieren, der literarischen Erinnerung jedoch auch neue Wege angesichts der Katastrophenerfahrungen des 20. Jahrhunderts aufweisen. Benjamin schließt dabei an die Traditionen der rhetorischen Mnemotechnik wie der Schriftmetaphorik des Gedächtnisses von Platon über Hegel zu Freud an. Diese Traditionslinien prägen seine bislang noch nicht umfassend erschlossene literarische Produktion aus Tagebüchern, Erzählungen, Sonetten usw. Gerade ein Text wie die intertextuell strukturierte und nie endgültig fixierte "Berliner Kindheit" ist aber als Absage an einen rekonstruktiven autobiographischen Duktus zu lesen. Deshalb stellt der Autor der 'Poetik der Erinnerung' die Konzeption einer 'Poetik der Destruktion' entgegen. Sie ergibt sich aus der Dekonstruktion der dichotomischen literarischen Erinnerungsfiguren von Allegorie und correspondance und vollzieht sich in einer an Proust und Benjamins Erzähltheorie anschließenden Poetik des 'gestischen' Schreibens. Benjamins "Passagen-Werk" kann dann gerade in seiner 'Unschreibbarkeit' als Manifest einer offenen, unabschließbaren Erinnerung gelesen werden: Nur in ihrer zerstörerischen Geste entgeht sie dem Vorwurf der Vereinnahmung und vermag zum stummen Eingedenken der schweigenden Opfer der Geschichte zu werden. Dergestalt prägt Benjamins Poetik auch den Diskurs über die (Un-)Möglichkeit der Erinnerung nach dem Zweiten Weltkrieg, wie z.B. noch die gegenwärtige Debatte um das Holocaust-Mahnmal in Berlin.
Walter Benjamin's work is central to the debate on the crisis of remembrance in modern aesthetics. The study shows how, although Benjamin's poetics of remembrance is couched in terms of the traditional constellation of memory and writing, it increasingly turns against constructive actualizations. The first analysis of the author's entire literary oeuvre from this point of view traces the development of his »poetics of de-struction« as reflected by intertextuality and the rejection of autobiographic reading. The 'unwritability' of the »Passagen« documents a non-conclusive form of commemoration as the only adequate response to the task of representing the silent memory of the mute victims of history.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110936322
9783110637830
ISSN:0941-1704 ;
DOI:10.1515/9783110936322
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Nicolas Pethes.