Operette als Moraltheater : : Jacques Offenbachs Libretti zwischen Sittenschule und Sittenverderbnis / / Ralph-Günther Patocka.

Obwohl die Forschung Jacques Offenbach (1819-1880) für sich neu entdeckt hat, wird sein Theater primär durch die Soziologenbrille Siegfried Kracauers wahrgenommen, wenn nicht gar indoktriniert. Die Vorstellung von Gesellschaftskritik in Form von "Parodie" und "Satire" dominiert s...

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Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Architecture, Design and Arts 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Berlin ;, Boston : : De Gruyter, , [2013]
©2002
Year of Publication:2013
Edition:Reprint 2012
Language:German
Series:Theatron : Studien zur Geschichte und Theorie der dramatischen Künste , 39
Online Access:
Physical Description:1 online resource (296 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
Inhalt --
1. Einleitung --
2. Der Moraldiskurs in Literatur und Theater --
3. Die Operette Offenbachs --
3.1. Zu Begriff und Verwendung von opéra-comique, opéra bouffe, opérette --
3.2. Die Erneuerung des opéra-comique aus dem Geist des 18. Jahrhunderts --
3.3. Moralität im Einakter der frühen Jahren (1853–1858) --
3.4. Ehe und Moral – Der Ehebruch --
4. Operette als Moraltheater --
5. Zusammenfassung --
7. Quellen und Literatur --
8. Register
Summary:Obwohl die Forschung Jacques Offenbach (1819-1880) für sich neu entdeckt hat, wird sein Theater primär durch die Soziologenbrille Siegfried Kracauers wahrgenommen, wenn nicht gar indoktriniert. Die Vorstellung von Gesellschaftskritik in Form von "Parodie" und "Satire" dominiert seither die Rezeption, die in der deutschsprachigen Theaterpraxis zudem durch die Übersetzungsproblematik wie durch die gängige Überzeugung belastet ist, Offenbachs Stücke bearbeiten zu müssen. Dabei sind viele Texte besser als ihr Ruf. Um sie angemessener verstehen und historisch gewichten zu lernen, waren Ort und Zeit ihrer Entstehung neu zu befragen - eine Zeit, welche ein jahrhundertumspannender, Politik, Kirche, literarisches Leben und Öffentlichkeit permanent erregender Moraldiskurs prägt. Die in ein veritables Moral(isierungs)theater mündende Sittenkomödie ist ihr theatraler Beitrag, der in Alexandre Dumas fils, dem Propagandisten eines "nützlichen Theaters", seinen hervorragensten Repräsentanten gefunden hat. Daß Dumas fils und Offenbach nicht nur auf privater, sondern auch auf ideeller Ebene mehr verband als bisher vermutet, soll mit paradigmatischen Stücken belegt werden. Fünf frühe Einakter sind ausgewählt, auf die moralische Disposition im Offenbachschen Schaffen aufmerksam zu machen. Den Kern der Untersuchung bildet jedoch die Zusammenschau von fünf großen Werken, opéras bouffes von »Orphée« bis »Barbe-Bleue«, mit denen auf seiten einer fortschrittlichen Moral und konzeptionell progredierend in den Moraldiskurs eingegriffen wird.
The reception accorded to Jacques Offenbach's (1819-1880) stage works is traditionally dominated by concepts such as 'satire' or 'parody'. But the insistence on such categories fails to do justice to the heterogeneous nature of his oeuvre. One way of remedying this defect is to examine the works in the literary and dramatic context of the age in which they were written. Paradigmatic for the preoccupation with moral discourse typical of that age is Alexandre Dumas fils' essay »Théâtre utile«. The study sets out to demonstrate that at an idealistic level Dumas fils and Offenbach had more in common than has been hitherto supposed.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110921151
9783110635690
ISSN:0934-6252 ;
DOI:10.1515/9783110921151
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Ralph-Günther Patocka.