Lessings Theorie der Tragödienwirkung : : Humanistische Tradition und aufklärerische Erkenntniskritik / / Thomas Martinec.

Als Friedrich Nicolai seinem Freund Lessing 1756 schrieb, Aristoteles habe sich mit seiner Behauptung, daß die Tragödie durch die Erregung von Leidenschaften den Zuschauer bessere, geirrt, konnte er nicht ahnen, daß seine Kritik eines der originellsten Tragödienmodelle der deutschen Literaturgeschic...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2015]
©2003
Year of Publication:2015
Edition:Reprint 2014
Language:German
Series:Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte , 116
Online Access:
Physical Description:1 online resource (248 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
Vorwort --
Inhalt --
Einleitung --
Erster Teil. Die sinnliche Wirkung des Trauerspiels --
1. Der rhetorische Affektbegriff als Grundlage tragödienpoetologischer Wirkungsvorstellungen in Antike, Humanismus und Barock --
2. Entstehung und Entwicklung eines neuartigen Affektbegriffs durch die Erkenntniskritik der Aufklärung --
3- Die Tragödienpoetik der Aufklärung als Spiegelung der erkenntniskritischen Affektdiskussion --
Zweiter Teil. Der moralische Zweck des Trauerspiels --
4. Die rhetorische Einheit von sinnlicher und moralischer Wirkung des Trauerspiels in der humanistischen Tradition --
5. Die Theorie des Tragödienzwecks vor dem Hintergrund der aufklärerischen Moralphilosophie --
6. Lessings Vorstellung vom sittlichen Zweck des Trauerspiels vor dem Hintergrund der aufklärerischen Moralphilosophie --
Dritter Teil. Die Quelle des ästhetischen Vergnügens --
7- Die Entstehung der Auseinandersetzung zwischen Lessing und Mendelssohn um die Quelle des ästhetischen Vergnügens --
8. Der Ursprung des ästhetischen Vergnügens als erkenntniskritisches Problem in der aufklärerischen Poetik --
9- Die Auseinandersetzung zwischen Lessing und Mendelssohn um die Quelle des ästhetischen Vergnügens als Ausdruck eines psychologischen Bemißtseins --
Resümee --
Literaturverzeichnis
Summary:Als Friedrich Nicolai seinem Freund Lessing 1756 schrieb, Aristoteles habe sich mit seiner Behauptung, daß die Tragödie durch die Erregung von Leidenschaften den Zuschauer bessere, geirrt, konnte er nicht ahnen, daß seine Kritik eines der originellsten Tragödienmodelle der deutschen Literaturgeschichte hervorrufen würde: Lessings Theorie nämlich, wonach die Tragödie den Zuschauer bessert, indem sie dessen Mitleid erregt. Die vorliegende Studie untersucht, aus welchen Quellen sich diese Theorie speist. Auf der Basis einer präzisen Erschließung der verschiedenartigen Probleme, mit denen sich Lessing im Rahmen seiner Überlegungen zur Tragödienwirkung auseinandersetzt, werden die Voraussetzungen für sein Modell sowohl in der humanistischen Tradition als auch in der aufklärerischen Erkenntniskritik, vor allem bei Leibniz, Wolff, Baumgarten, Mendelssohn und Hutcheson, identifiziert. Dabei wird gezeigt, daß und auf welche Weise Lessing überlieferte Vorstellungen auf der Grundlage der zeitgenössischen Philosophie in ein neuartiges Modell überführt. Um diesen Wandel zu skizzieren, untersucht die Studie vor allem die Umformung des Affekts von einem rhetorischen Mittel der Persuasion zu einer spezifischen Erkenntnisart, wobei Lessings eigenwilligem Umgang mit den hierfür relevanten Quellen, allen voran dem aristotelischen Tragödiensatz und Mendelssohns Theorie der vermischten Empfindungen, besondere Aufmerksamkeit zukommt.
This study investigates the sources influencing Lessing's idea that tragedy improves the spectator morally by arousing his or her pity. Having shown that Lessing's comments on the tragedy's effect take into account three different problems (emotional effect, moral purpose and tragic pleasure), the study then identifies the central prerequisites for Lessing's model in both the humanist tradition (rhetoric, commentaries on Aristotle, poetics), and the epistemology of the Enlightenment (Leibniz, Wolff, Baumgarten, Hutcheson, Mendelssohn).
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110915181
9783110637854
ISSN:0083-4564 ;
DOI:10.1515/9783110915181
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Thomas Martinec.