Sprachnormen und Mentalitäten : : Sprachbewusstseinsgeschichte in Deutschland im Zeitraum von 1766 bis 1785 / / Joachim Scharloth.
Die Debatte um die Norm des Hochdeutschen im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts wurde nicht nur mit linguistischen Argumenten geführt, sondern auch mit kulturkritischen und moralischen. Gegen die Dominanz der Sächsischen Sprachkundler formierte sich mit Friedrich Karl Fulda, Johann Gottlieb Hartma...
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Superior document: | Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Linguistics and Semiotics 2000 - 2014 |
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VerfasserIn: | |
Place / Publishing House: | Berlin ;, Boston : : De Gruyter, , [2011] ©2005 |
Year of Publication: | 2011 |
Edition: | Reprint 2011 |
Language: | German |
Series: | Reihe Germanistische Linguistik ,
255 |
Online Access: | |
Physical Description: | 1 online resource (561 p.) |
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Other title: | I-IV -- Vorwort -- Inhaltsverzeichnis -- 1. Sprachbewusstseinsgeschichte und Mentalitätsgeschichte -- 2. Sprache und Kultur -- 3. Was ist Hochdeutsch? -- 4. Die Debatte um den Vorrang des Obersächsischen im mentalitätsgeschichtlichen Kontext -- 5. Sprachnormierung im Dienst der Wiederherstellung alter deutscher Sitten -- 6. Zusammenfassung, Ergebnisse und Ausblick -- 7. Verzeichnis der Abbildungen -- 8. Literatur |
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Summary: | Die Debatte um die Norm des Hochdeutschen im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts wurde nicht nur mit linguistischen Argumenten geführt, sondern auch mit kulturkritischen und moralischen. Gegen die Dominanz der Sächsischen Sprachkundler formierte sich mit Friedrich Karl Fulda, Johann Gottlieb Hartmann und Johannes Nast in Schwaben eine Opposition, die durch eine alternative Sprachnorm eine sittliche Erneuerung Deutschlands erreichen wollte. Die Studie fragt, wie es zu so unterschiedlichen Ausprägungen im Sprachdenken einer Zeit kommen kann. Durch die Verschränkung verschiedener sozial-konstruktivistischer Theorien (Wissenssoziologie, Kulturelles Gedächtnis und linguistische Diskursanalyse) wird ein Modell der Genese von Sprachbewußtsein entwickelt, das es erlaubt, Denkweisen über Sprache aus mentalitären Dispositionen zu erklären. Die tiefensemantische Analyse von sprachreflexiven, aber auch feuilletonistischen, literarischen und kulturhistorischen Texten und Druckgraphiken des 18. Jahrhunderts zeigt, wie allgemeine Denk- und Bewertungsschemata die Debatte über die Frage »Was ist Hochdeutsch?« präformierten und organisierten. Das Denken über Sprache entfaltete sich demnach in den argumentativen und semantischen Rahmen des kulturkritischen Diskurses. Die Sprachnormendebatte wird so als Streit über die sittliche Verfassung und die nationale Identität Deutschlands lesbar gemacht. The language-norm debate in the last third of the 18th century did not revolve solely around the linguistic question "What is High German?" Rather, it was preformed and organized by mentalities, general schemata of thought and evaluation. By collapsing a number of different social-constructivist theories (sociology of knowledge, cultural memory, discourse analysis), the study develops a model of the genesis of language awareness that draws on deep-semantic analyses to enable us to read the language-norm debate as a discourse on national identity inspired by cultural criticism. |
Format: | Mode of access: Internet via World Wide Web. |
ISBN: | 9783110910247 9783110636970 9783110277111 9783110276886 |
ISSN: | 0344-6778 ; |
DOI: | 10.1515/9783110910247 |
Access: | restricted access |
Hierarchical level: | Monograph |
Statement of Responsibility: | Joachim Scharloth. |