Geschichte und Dichtung : : Die Ästhetisierung historischen Denkens von Winckelmann bis Fontane / / Hinrich C. Seeba.

Die Kritik des Wahrheitsanspruchs zwischen Geschichte an sich (Ranke: „wie es eigentlich gewesen“) und Darstellung der Geschichte ist ein auch politisch umstrittenes Erbe der Aufklärung. Eine Geschichte dieser Kritik reicht vom Perspektivismus des 18. Jahrhunderts, der die subjektive Standortgebunde...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DG Plus DeG Package 2020 Part 1
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Berlin ;, Boston : : De Gruyter, , [2020]
©2020
Year of Publication:2020
Language:German
Online Access:
Physical Description:1 online resource (VIII, 398 p.)
Tags: Add Tag
No Tags, Be the first to tag this record!
Description
Other title:Frontmatter --
Inhalt --
Vorwort --
Einleitung: Die Problematisierung des Wahrheitsanspruchs --
1. Johann Joachim Winckelmann – Geschichte als Vorlauf des Todes --
2. Gotthold Ephraim Lessing – Geschichte als Parabel der Wahrheit --
3. Johann Gottfried Herder – Geschichte als Sprachbild des Dramas --
4. Friedrich Schiller – Geschichte als tragische Analysis --
5. Johann Wolfgang von Goethe – Geschichte als Spiegelbild der Zeiten --
6. Novalis – Geschichte als Roman des Lebens --
7. Heinrich von Kleist – Geschichte als Gerichtsspiel mit dem historischen Faktum --
8. Heinrich Heine – Geschichte als Interesse der Zukunft --
9. Franz Grillparzer – Geschichte als narrative Selbstvergewisserung --
10. Theodor Fontane – Geschichte als Roman einer Vorgeschichte --
Schluß: Fragen statt Antworten --
Anhang --
Bibliographie --
Personenregister
Summary:Die Kritik des Wahrheitsanspruchs zwischen Geschichte an sich (Ranke: „wie es eigentlich gewesen“) und Darstellung der Geschichte ist ein auch politisch umstrittenes Erbe der Aufklärung. Eine Geschichte dieser Kritik reicht vom Perspektivismus des 18. Jahrhunderts, der die subjektive Standortgebundenheit historischer Aussagen regelt, bis zum Positivismus des 19. Jahrhunderts, der für den Tatsachenglauben wissenschaftliche Objektivität beansprucht. An der Diskussion über das Verhältnis von Geschichte und Dichtung hatten die hier behandelten Autoren – Winckelmann, Lessing, Herder, Schiller, Goethe, Novalis, Kleist, Heine, Grillparzer und Fontane – einen maßgeblichen Anteil. Vor dem Hintergrund zeitgenössischer Historiker wie Chladenius, Gatterer, Schlözer, Heinrich Luden, B. G. Niebuhr, Ranke, Gervinus, Droysen, Mommsen, Treitschke und Scherer sowie der Philosophen Kant, Nietzsche und Dilthey haben sie zur kritischen Problematisierung historischer Wahrheitsfindung einen vor allem literarischen Beitrag geleistet, z. B. Lessings Nathan der Weise, Goethes Faust, Novalis’ Heinrich von Ofterdingen, Kleists Der zerbrochne Krug, Grillparzers Der arme Spielmann, Fontanes Vor dem Sturm. Allen gemeinsam ist die schließlich existentielle Verunsicherung durch die zentrale Frage der Aufklärung, wie sie Kleist formuliert hat: „ob das, was wir Wahrheit nennen, wahrhaft Wahrheit ist, oder ob es uns nur so scheint“.
In the age of “fake news,” the contrasting truth claims of history and poetry have gained new importance. Winckelmann, Lessing, Herder, Schiller, Goethe, Novalis, Kleist, Heine, Grillparzer, and Fontane defined historical truth to exist between the conjuncture of events and the conjuncture of representations. Their views continue to have methodological and literary validity today.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110679878
9783110696271
9783110704518
9783110704532
DOI:10.1515/9783110679878
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Hinrich C. Seeba.