Manierismus und Herrschaftspraxis : : Die Kunst der Politik und die Kunstpolitik am Hof von François I / / Christine Tauber.

• Superior document: Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Architecture, Design and Arts 2000 - 2014
• VerfasserIn: Tauber, Christine,
• Place / Publishing House: Berlin : : Akademie Verlag, , [2014]; ©2009
• Year of Publication: 2014
• Language: German
• Series: Studien aus dem Warburg-Haus , 10
• Physical Description: 1 online resource (452 p.)
• Other title: Frontmatter --; Inhalt --; 1. Einleitung --; 2. Italianità oder Gallità ? --; 3. Kunstspiel als Überlegenheitsdemonstration: Zur Strukturlogik manieristischer Kunst --; 4. Politischer paragone: Zeremoniell und „manieristische“ Überbietungslogik --; 5. „Rex artifex“: Spezifika der Kunstpatronage unter François Ier --; 6. Arcana Imperii et Artis: Die Grande Galerie und die königliche Deutungshoheit --; 7. Strategien der Souveränität: Antikenimport und Reproduktionshoheit --; 8. Anhang Ausgewählte Beschreibungen von Fontainebleau und der Grande Galerie (16.-19. Jahrhundert) --; 9. Literaturverzeichnis --; Personenregister
• Format: Mode of access: Internet via World Wide Web.
• ISBN: 9783050088211; 9783110635690; 9783110347036
• ISSN: 2192-0079
• DOI: 10.1524/9783050088211
• Access: restricted access
• Hierarchical level: Monograph
• Statement of Responsibility: Christine Tauber.

Als dezidierter Beitrag zur Kunst- und Kulturgeschichte des Politischen fragt das Buch nach der Inanspruchnahme von Kunst zur Herrschaftsrepräsentation, nach Ritualen und Zeichensystemen der Macht am französischen Königshof in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Kunstförderung und Herrschaftshandeln werden hierbei als strukturhomologe Strategien eines (früh)modernen Politikmodells analysiert. Die Entscheidung für einen spezifisch "modernen" Kunststil – den italienischen Manierismus – wurde für den französischen König François Ier zum Politikum: Er schuf sich in Fontainebleau ein Reich mit künstlerischen Mitteln, über das er jederzeit im Sinne der Deutungshoheit als Herrschaftsakt verfügen konnte. Kunstwerke von Rosso Fiorentino, Benvenuto Cellini und Primaticcio, die in ihrer Skurrilität und Vielschichtigkeit die sinnliche Ausgangsevidenz für eine lohnende Betrachtung bieten; historische Szenen auf höchster machtpolitischer Ebene, die sich in ihrer kommunikativen und zeremoniellen Funktion erst dem ethnographisch-verfremdenden Blick erschließen; schließlich ein höfisches Milieu, in dem Intellekt, Macht, Witz, Hermetik und Erotik eine unauflösliche Verbindung eingehen: Was könnten reizvollere Quellen für die Erschließung der Spezifika von Manierismus und Herrschaftspraxis am französischen Hof im Kontext des europäischen Mächtesystems nach 1500 sein?