2023 im Rückblick

Das IWF ist mit JUICE unterwegs ins Jupitersystem

Highlight des Jahres war zweifelsohne der Start der ESA-Raumsonde JUICE. Das IWF lud gemeinsam mit der FFG, der TU Graz, Beyond Gravity, Terma und Geosphere Austria zu einem Launch Event, bei dem zahlreiche Gäste alles Wissenswerte über die Jupitermission erfuhren. Der Missionsstart selbst musste zwar um einen Tag verschoben werden, inzwischen ist die Raumsonde aber auf dem richtigen Kurs und das Grazer Magnetometer wurde erfolgreich in Betrieb genommen.
 

Das IWF als Teil der STEIERMARK SCHAU

Die Exoplaneten-Forscher:innen des IWF lieferten mit ihren wissenschaftlichen Fragen und Ergebnissen die Inspiration für die Kunstbeiträge, die im Mobilen Pavillon der STEIERMARK SCHAU unter dem Titel Atmosphären. Kunst, Klima- und Weltraumforschung gezeigt wurden. Der Pavillon wurde im März in Wien eröffnet, übersiedelte danach nach Herberstein und macht bis Anfang 2024 Halt in New York.
 

Das IWF fliegt an Bord von BepiColombo am Merkur vorbei

Die Raumsonde BepiColombo näherte sich im Juni zum dritten Mal dem Merkur, um dessen Anziehungskraft für eine Bahn- und Geschwindigkeitsänderung zu nutzen und erneut Daten aus seiner unmittelbaren Umgebung zu sammeln.
 

Das IWF bekommt Besuch von der ESA-Wissenschaftsdirektorin

Ihr erster Österreichbesuch führte Carole Mundell im September nach Graz, wo die Aktivitäten und Pläne des ESA-Wissenschaftsprogramms präsentiert und mit der österreichsichen Weltraumszene diskutiert wurden.
 

Das IWF bleibt im Rennen um die nächste M-Mission der ESA

Die ESA hat drei aus fünf Vorschlägen für die nächste "Medium-size (M) Mission" eine Runde weiter geschickt. Bis am Ende eine Mission übrig sein wird, bleibt es für das IWF weiterhin spannend, da es an zwei der drei Konzepte mitgearbeitet hat: M-MATISSE, Plasma Observatory.
 

Das IWF forscht und publiziert

2023 wurden knapp 180 wissenschaftliche Artikel publiziert, 44 mit Erstautor:innen vom IWF. In der Fachzeitschrift Nature beschreibt Ludmila Carone mit Erstautor M. Kenworthy et al. den Zusammenstoß zweier Exoplaneten und Luca Fossati berichtet mit Erstautor R. Luque et al. über den geheimnisvollen "Walzertanz" eines Planetensextetts. In Nature Geoscience liefert Patrick Barth et al. neue Erkenntnisse über die Bedeutung von Blitzen für Leben auf der frühen Erde. In The Astrophysical Journal Letters veröffentlichten A.G. Sreejith et al. die ersten Messergebnisse des NASA-Minisatelliten CUTE.


Das IWF wird ausgezeichnet

Patrick Barth und Jan Philip Sindel verteidigten erfolgreich ihre Doktorarbeiten an der University of St Andrews zum Thema „Tracing the chemistry of high-energy processes in planetary atmospheres“ bzw. der KU Leuven über „Cloud formation in exoplanet atmospheres – Nucleation of small molecular clusters“.

IWF-Direktorin Christiane Helling wurde von der Tageszeitung "Die Presse" in der Kategorie Forschung für die Austria 23 nominiert.

Daria Kubyshkina erhielt ein Schrödinger-Stipendium, das sie nächstes Jahr an die Universität Bern bringt. Yasuhito Narita wurde zum Professor für Theoretische Physik an die Technische Universität Braunschweig und Owen Wyn Roberts wurde als Lecturer in Physics an die Aberystwyth University berufen.
 

Das IWF präsentiert sich der Öffentlichkeit

Anfang des Jahres fand das Kick-Off-Meeting zum Nachwuchsprogramm für fachübergreifende Weltraum- und Planetenwissenschaften (YRP@Graz) statt, bei dem sowohl die neuen Doktorand:innen als auch ihre Betreuer:innen die Möglichkeit hatten, sich selbst und die eigene Forschung vorzustellen. Bei der CHAMELEON School III präsentierten die Early Stage Researchers ihre bisherigen wissenschaftlichen Ergebnisse.

Bei der Sommerschule Alpbach drehte sich unter dem Titel "Exoplanets: Understanding alien worlds in diverse environments" alles um extrasolare Welten.

Vom 7. bis 8. September informierten sich weltraumbegeisterte Personen bei der 10. Ausgabe von Graz in Space über aktuelle Aktivitäten und Forschungsinhalte im Bereich der Astronomie, Astrophysik und Weltraumforschung.

Bei der European Researchers' Night an der Universität für Angewandte Künste in Wien hatten die Besucher:innen die Gelegenheit JUICE - in Form einer Papierrakete - ein weiteres Mal zu starten und alles über die IWF-Beiträge zur Jupitermission zu erfahren.

Am 25. und 26. Oktober präsentierte das IWF seine Weltraumwetteraktivitäten bei der Leistungsschau des österreichischen Bundesheeres in Wien.

Im Rahmen von Science Garden präsentierte sich das IWF im Mai bei der Faszination Technik Challenge in der Wirtschaftskammer Steiermark und im November beim 2. MINT-Forum Steiermark im Kunsthaus Weiz.

Die Astronomie-Vorträge an der Urania standen im Herbst/Winter ganz im Zeichen des James Webb Space Telescopes (JWST) und der Forschung am IWF.

In der IWF-Kolloquiums- und Seminarreihe informierten internationale und lokale Vortragende über aktuelle Forschungsthemen und wissenschaftliche Ergebnisse. Einige Vorträge sind dem IWF-YouTube-Kanal nachzuhören.

Das IWF in den Medien

Viele Medienanfragen erreichten das IWF. JUICE brachte es auf 145 Beiträgen in Print, Radio und TV. Eine kleine Auswahl von diesen und anderen Berichten ist in unserem Medienspiegel zusammengefasst.

Im Weltraumblog im Standard berichtete Helmut Lammer über die Rolle der österreichischen Wissenschaft bei der europäischen Raumsonde Juice.

Im neuen Astro-Podcast des ORF reiste (Paul) Agamemnon (Sihorsch) mit Ruth-Sophie Taubner durchs All .

Zahlreiche Social-Media-Beiträge wurden auf X und LinkedIn verbreitet. Auf Facebook berichtete die ÖAW über die Aktivitäten ihrer Institute, zuletzt auch über das IWF.

Vorschau auf 2024

24 aktive und zukünftige Weltraummissionen

Aktuell ist das IWF an 14 aktiven und 10 zukünftigen Weltraummissionen beteiligt, von denen 9 innerhalb der nächsten fünf Jahre starten werden.

Auf der langen Reise ins Jupitersystem wird JUICE im August – als erste Raumsonde – ein Gravity-Assist-Manöver an Mond und Erde machen.

BepiColombo fliegt am 5. September und 2. Dezember das vierte und fünfte Mal am Merkur vorbei (insgesamt sind es 1 x Erde, 2 x Venus, 6 x Merkur; Einschwenken in die finale Umlaufbahn im Dezember 2025).

Der Start des chinesischen Satelliten CSES-2 ist für Dezember geplant. Damit befindet sich nach CSES-1, JUICE und Macau Science Satellite 1 und bereits das vierte Quanteninterferenz-Magnetometer im All.

Die IWF-Exoplanetenforscher:innen erwarten neue Ergebnisse über Gasriesen wie WASP-69b dank der Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop James Webb.

Alles hat ein Ende, nur Cluster  hat vier: Die vier ESA-Satelliten wurden im Jahr 2000 gestartet, um die Wechselwirkung zwischen dem Sonnenwind und der Magnetosphäre der Erde zu erforschen. Die erfolgreiche Mission hat ihre nominelle Lebensdauer um mehr als 20 Jahre überschritten und eine reiche wissenschaftliche Ernte – darunter 133 IWF-Erstautor-Publikationen – eingefahren. Nun haben Rumba, Salsa, Samba und Tango, wie das Satellitenquartett auch genannt wird, ausgetanzt. Ab September werden sie nacheinander deaktiviert, kontrolliert zum Absturz gebracht, und in der Erdatmosphäre verglühen.
 

Termine zum Vormerken

Der IWF-Veranstaltungskalender bietet bereits einen kleinen Vorgeschmack auf die kommenden Kolloquien und Seminare und die nächste Lange Nacht der Forschung (LNF), die am 24. Mai wieder zahlreiche wissenshungrige Gäste in die Schmiedlstraße und an das Observatorium Lustbühel locken wird.

Mit der ÖAW-Young-Science-Inititative „Akademie im Klassenzimmer“ können IWF-Forscher:innen mit ihren Vorträgen an Schulen geholt werden. Das neue Programm wird demnächst onlne verfügbar sein.

Die nächste YRP@Graz-Ausschreibung ist für das Frühjahr geplant.

Die Ausstellung "Atmosphären. Kunst, Klima und Weltraumforschung" hat nach New York ein Gastspiel am Massachussetts Institute of Technology und wird anschließend in Slowenien zu sehen sein.

Die Sommerschule Alpbach wird den Eismonden des äußeren Sonnensystems gewidmet sein.

Vom 3. bis 6. September tagt die European Astrobiology Network Association (EANA) in Graz.

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Frohe Weihnachten

Mit diesen Zeilen wünscht das IWF ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr mit vielen spannenden Weltraumabenteuern.