20.12.2021

Christiane Helling zu MISSION POSSIBLE!

Persönliche Gedanken der IWF-Direktorin zur Ausstellungseröffnung

Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek

Ich möchte mich recht herzlich bei Herrn Mag. Ehtreiber und seinem Team bedanken für die fachübergreifende Zusammenarbeit und insbesondere für das beeindruckende Ergebnis derselben. Es ist faszinierend zu sehen, welche Möglichkeiten der interdisziplinären Zusammenarbeit der Standort Graz bietet. Mein besonderer Dank gilt meinem Vorgänger, Herrn Prof. Baumjohann, der die Entstehung der Ausstellung „Mission Possible” seitens unseres Instituts für Weltraumforschung ermöglichte. Herr Prof. Baumjohann ist 2001 als Abteilungsleiter ans IWF gekommen und hat die Direktion im April 2004 übernommen. Er ist damit der am längsten dienende IWF-Direktor.

Moderne Wissenschaftskommunikation

Das Herzstück der Ausstellung, die anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Instituts für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Graz entstand, ist ein Wissenschaftscomic. Diese Form modernster Wissenschaftskommunikation besticht aus meiner Sicht durch die Begeisterung für die Wissenschaft, die originelle Ausführung und Methodik sowie den Inhalt selbst.

Inhaltlich steht die Erforschung des Eismondes Enceladus, ein Mond des Saturn, dem sechsten Planeten in unserem Sonnensystem im Mittelpunkt. Dargestellt wird auch der komplexe Ablauf der Instrumentenentwicklung für Weltraummissionen.

Wissen und Erkenntnis als Basis für die Entwicklung neuer Visionen

Am Beginn jeder Mission steht eine Vision und eine wissenschaftliche Idee, beide basieren auf Wissen und Austausch. Ohne Vision, keine Idee, damit kein Instrument, damit keine Erweiterung unseres Wissens. Wir erforschen unser Sonnensystem, um Leben außerhalb der Erde zu entdecken. Komplexe Inhalte werden in Form einer Grafiknovelle durch die Anwendung modernster Wissenschaftskommunikation erzählt.

Die Ausstellung macht die Begeisterung für Wissenschaft, für das Schaffen von Wissen, spürbar und greifbar. Der Wissenschaftscomic lädt zum Verweilen ein. Man möchte sagen: Er schafft Zeit und ermöglicht so den Besucherinnen und Besuchern, das aufbereitete Wissen aufzunehmen.

Vor nur 26 Jahren wurde der erste Planet außerhalb unseres Sonnensystems, ein sogenannter extrasolarer Planet oder auch Exoplanet entdeckt. Heute wissen wir von der Existenz von mehr als 4700 solcher astronomischer Objekte. Man kann davon ausgehen, dass fast jeder Stern in unserer Galaxie, ja in unserem Universum, von seinem eigenen Planetensystem umgeben ist oder war. Kein Exoplanet gleicht den Planeten in unserem Sonnensystem.

Daher kombinieren wir am Institut für Weltraumforschung die Erforschung der Planeten und Prozesse in unserem Sonnensystem (Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn … und deren Wechselwirkung mit der Sonne) mit der Erforschung von Exoplaneten.

Blick in die Zukunft

Folgerichtig wird die Entwicklung des IWF in den kommenden (möglicherweise 50) Jahren durch drei große Herausforderungen vorangetrieben werden:

  • Die atemberaubende Vielfalt der bisher bekannten extrasolaren Planeten.
  • Die Frage nach dem Fine-Tuning der Erde für Leben, wie wir es kennen.
  • Die Verantwortung der Menschheit für unseren Heimatplaneten Erde.