28.06.2018

Halbzeit 2018

Öffentlichkeitsbeteiligung, Politikberatung und Selbstreflexion waren die Schlagworte in dieser ersten Jahreshälfte. Michael Nentwich zieht Resümee.

Im Sommergespräch mit Michael Nentwich (Foto: Bayer, ITA)
Im Sommergespräch mit Michael Nentwich (Foto: Bayer, ITA)

Mitte vergangenen Jahres startete der Rahmenvertrag zur Beratung des österreichischen Parlaments. Beste Gelegenheit für das ITA-Team sich nicht nur mit Politikberatung auseinanderzusetzen, sondern die eigenen Methoden zu hinterfragen; nachzuschauen, ob die Kriterien und Normen zur Bewertung noch passen, oder eine Veränderung und Anpassung gerade im Gange ist. Immer häufiger werden die Meinungen der BürgerInnen in den Projekten mit eingebunden. Und die sind vielfältig und reichen von künstlicher Intelligenz, IT-Innovationen aus ethischer Sicht bis zu den Lieferdrohnen und ob es sie möglicherweise bald gibt.

MN: Unsere Arbeit für das Parlament hat Fahrt aufgenommen. Es sind mittlerweile zwei Berichte auf der Parlamentshomepage online, in denen wir den Abgeordneten aktuelle, österreichrelevante sozio-technische Entwicklungen vorstellen. Wir haben auch zahlreiche Gespräche mit Abgeordneten geführt und ich gehe davon aus, dass wir im kommenden Halbjahr auch mit einer ersten Studie in Erfüllung des Rahmenvertrags beauftragt werden.

Wir haben uns vor zwei Jahren vorgenommen, noch mehr als bisher und vor allem systematischer über die eigene Arbeit zu reflektieren. Ein erstes internes Reflexionsprojekt ging in den ersten Monaten zu Ende. Wir haben intensiv über unsere Beziehung zu den Auftraggebern in der Politikberatung nachgedacht. Das zweite Projekt ist gerade angelaufen: Diesmal geht es um die normativen Grundlagen des Abschätzens von Technikfolgen. Diesem Thema haben wir Anfang Juni unsere Jahreskonferenz gewidmet, die nun schon zum 18. Mal stattgefunden hat.

Neben den Schwerpunkten rund um die Jahreskonferenz und der Politikberatung, was waren oder werden die weiteren Themen-Highlights des Jahres?

MN: Im ersten Halbjahr kamen ein paar spannende Projekte zum Abschluss, darunter unsere kleine Studie zu den Lieferdrohnen, das EU-Projekt CIMULACT, das auf Basis von BürgerInnen-Versammlungen Input in das Forschungsrahmenprogramm der EU geliefert hat sowie auch das EU-Projekt PROSO, in dem wir uns mit Öffentlichkeitsbeteiligung unter dem Label „RRI“, also „Responsible Research and Innovation“ beschäftigt haben.

Auch neue Projekte sind angelaufen. Eine große Studie, gefördert vom Innovationsfonds der ÖAW, wird sich mit der Rolle von Computersimulation in der Politikberatung beschäftigen. Weiters haben wir mit Schweizer Partnern eine Studie zu Künstlicher Intelligenz in Angriff genommen. Den Zuschlag bekamen wir erfreulicherweise auch für ein neues EU-Projekt, in dem es um ethische Aspekte von IT-Innovationen gehen wird.

 

Von: Thomas Bayer