25.06.2024

Wie gefährlich sind Nano-Technologien?

„Wenn wir mit Nanotechnologien umgehen, braucht es Risikomanagement und vor allem Transparenz " – Gesundheitsminister Rauch ernennt Risikoforscher André Gazsó zum dritten Mal in Folge zum Vorsitzenden des nationalen Nano-Beratungsgremiums

v.l.n.r.: André Gazsó, Gesundheitsminister Johannes Rauch, Eva-Kathrin Ehmoser (Foto: BMSGPK / Nicolas Cetl)

Die Nanoinformationskommission (NIK), seit 2013 das offizielle Beratungsgremium zu Fragen der Sicherheit von Nanomaterialien und Advanced Materials für das Gesundheitsministerium, bringt das Who is Who der österreichischen Nanoszene an einen Tisch, um über so wichtige Themen wie Verbraucher:innenschutz, Arbeitsplatzsicherheit oder Chemieregulierung zu diskutieren.

Risiko als Bestandteil wahrnehmen

André Gazsó, seines Zeichens Risikoforscher am Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) der ÖAW, kann gemeinsam mit seiner Stellvertreterin, Eva-Kathrin Ehmoser (BOKU Wien), auf eine erfolgreiche zweite Amtszeit zurückblicken: "Bisher ist es uns gelungen, Transparenz und Überparteilichkeit zu schaffen, wenn es um Nanosicherheit geht. In der NIK treffen sich hochrangige Vertreter:innen der österreichischen Nanoforschung und Regulierung, um die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich zu diskutieren und zu bewerten. So können wir die Sicherheit für Konsument:innen und Arbeitnehmer:innen laufend verbessern. Besonderes Augenmerk wird in der NIK auch auf die aktuellen Entwicklungen im Bereich Standardisierung und öffentliche Risikokommunikation gelegt. Über unsere Web-Plattform “nano-information.at“ können wir transparent über Nanomaterialien und Advanced Materials kommunizieren. Die Politik hat auf diese Weise die Möglichkeit, auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Forschung zu bleiben und Potenziale auszuloten."

Gesellschaftliche Auswirkungen beachten

Neben seiner Tätigkeit am ITA ist Gazsó auch als Lecturer an der BOKU und Leiter eines Lehrgangs am Austrian Standards Institute aktiv: „Beim Thema Nanotechnologien geht es viel um Unsicherheit und darum, wie wir als Gesellschaft mit neuen technologischen Entwicklungen umgehen. Durch das Projekt NanoTrust, das ich leite und das seit 2007 aktiv ist, bin ich immer tiefer in den Bereich Risikomanagement gekommen. Nun konnten wir auch gemeinsam mit dem Austrian Standards Institute einen Lehrgang zum zertifizierten Risikomanager implementieren.“ Am 24. Juni wurde André Gazsó im Gesundheitsministerium von Bundesminister Johannes Rauch erneut zum Vorsitzenden ernannt. Gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Eva-Kathrin Ehmoser, der Leiterin des Instituts für Synthetische Bioarchitekturen an der BOKU, wird er die Kommission nun bis 2028 weiterführen.

In der Kommission sitzen Vertreter:innen der Sozialpartner neben Wissenschafter:innen der ÖAW und vieler österreichischer Universitäten sowie Vertreter:innen von Ministerien und Behörden. „Diese Vielfalt ist so wesentlich, weil es so viele verschiedene Aspekte im Bereich Nano gibt. Es gibt ja nicht die eine 'Nanotechnologie'. Dahinter verbergen sich eine Vielzahl an unterschiedlichen Verfahren, Techniken und Methoden, die für verschiedene Wirtschafszweige und auch im Alltag relevant sind", betont Gazsó.