Di, 23.04.2013 16:00

Interdisziplinäre Wissensgenerierung in der TA – Eine unterschätzte methodische Herausforderung?

ITA-Seminar, Michael DECKER (ITAS, Karlsruher Institut für Technologie)

Technikfolgenforschung als problemorientierte Forschung strebt die Entwicklung von Handlungsoptionen an, mit denen zu einer Problemlösung beigetragen werden kann. Diese wissenschaftlichen Antworten auf gesellschaftliche Fragen erfordern im Allgemeinen die Berücksichtigung technischer, ökonomischer, rechtlicher, ethischer, sozialwissenschaftlicher, u.a. Aspekte. Die Relevanz der genannten Disziplinen für eine Technikfolgenforschung kann man sich an aktuellen Fragen zur Energiewende, zum Bau von Tiefbahnhöfen oder zur Findung eines nuklearen Endlagers verdeutlichen. Dass die Handlungsoptionen interdisziplinär - nach Mittelstraß mit Bezug auf das Problemlösungspotential im außerwissenschaftlichen Bereich transdisziplinär - verfasst sein müssen, ist in annähernd jeder TA-Beschreibung gefordert.

In den methodischen Ausführungen zur TA wird der interdisziplinären Wissensgenerierung wenig Platz eingeräumt, so dass man den Eindruck gewinnen könnte, sie gelingt geradezu selbstverständlich., Eine methodische Herausforderung wird eher in anderen Bereichen, z.B. bezüglich der Einbindung anderer Akteure (“ Partizipation“) gesehen. In diesem Vortrag wird diese vermeintliche Selbstverständlichkeit in Frage gestellt und anhand möglicher Geltungskriterien interdisziplinären Wissens problematisiert.

Michael Decker ist stellvertretender Institutsleiter und Forschungsbereichsleiter (Innovationsprozesse und Technikfolgen) am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS), Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
--> Weitere Infos zur Person auf den Seiten des ITAS.

Informationen

 

Kontakt:
Doris ALLHUTTER