Die Religion der Drusen geht auf eine Abspaltung von den Ismailiten zurück, die um 1.000 n. Chr. in Kairo stattgefunden hat. Charakteristisch für diese gnostische Religionsgemeinschaft ist der gemeinsame Glaube an Reinkarnation: Drusen werden als Drusen wiedergeboren – und manche können sich an ihr vorhergehendes Leben zurückerinnern.
Beim nächsten „Jour Fixe Nahost aktuell“ zum Thema „Die Drusen im Nahen Osten: Identität und nationalstaatliche Kontexte“ debattieren Gudrun Harrer und Gebhard Fartacek, Sozialanthropologe und Nahost-Experte am Phonogrammarchiv der ÖAW, über die schwierige Situation der Drusen angesichts der rezenten kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten. Die Hauptsiedlungsgebiete der Drusen liegen in den heutigen Nationalstaaten Syrien, Libanon und Israel, und das drusische „Wir-Gefühl“ steht in einem spannungsgeladenen Verhältnis zu unterschiedlichen nationalstaatlichen und geopolitischen Interessen.
Die Reihe „Nahost aktuell“ wird von der Österreichischen Orient-Gesellschaft Hammer-Purgstall (ÖOG), dem Institut für Sozialanthropologie (ISA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und dem Institut für Orientalistik der Universität Wien, in Kooperation mit der Diplomatischen Akademie und der Tageszeitung Der Standard veranstaltet.