Auf der größten Nilinsel, auf Mograt Island im Sudan, hat eine umfangreiche Grabungskampagne Gräber aus dem späten Neolithikum bis zur meroitischen Zeit freigelegt. Dadurch wurde es möglich, den Gesundheitszustand bzw. die Krankheiten der Verstorbenen von etwa 3000 v. Chr. bis ins 1. Jh. v. Chr. chronologisch zu bewerten.
Im Rahmen der Vortragsreihe „Neue Bioarchäologische Forschungen“ am Österreichischen Archäologischen Institut der ÖAW stellt Tina Jakob, Bioarchäologin an der Durham University (UK), die Ergebnisse ihrer Arbeit unter dem Titel „Bioarchaeology at Mograt Island, Sudan“ vor. Sie beobachtete im Lauf der knapp 3000 Jahre beispielsweise eine Zunahme von Kindersterblichkeit, Knochenbrüchen, Zahnproblemen oder Indikatoren für Infektionserkrankungen. In einem größeren biokulturellen Zusammenhang gesehen, deutet für Jakob vieles darauf hin, dass sich damals die Lebensbedingungen auf Mograt Island verschlechtert haben.
Einladung, Informationen über Mograt Island Archaeological Mission