Über tibetische Philosophen, Religionsspezialisten und buddhistische Meister wurde schon viel publiziert. Bislang aber hat sich selbst die Wissenschaft wenig mit den eigenen Vorannahmen über Intellektuelle im Kontext der Geschichte Tibets auseinandergesetzt.
Diese zu reflektieren, regt Kurtis R. Schaeffer, Tibetologe und Buddhismusforscher an der University of Virginia, an. Auf Einladung des Instituts für Kultur- und Geistesgeschichte Asiens der ÖAW beleuchtet er im Vortrag „Imagining Tibetean intellectual history“ die Biographie Jikmé Lingpas, eines tibetischen Intellektuellen des 18. Jahrhunderts. Am Beispiel der 50-jährigen Forschungsgeschichte zu Jikmé Lingpa erörtert Schaeffer die Notwendigkeit, sich den Einfluss der eigenen Vorstellungen bewusst zu machen.