Digitale Methoden bis hin zur künstlichen Intelligenz haben den Blick auf die Vergangenheit unglaublich erweitert. Wir können eintauchen in ein Netz aus Einzelschicksalen überlagert von Jahrhundertereignissen. Wir können „zurück-, nach vor und zur Seite spulen“ und dadurch die Perspektiven wechseln: nicht nur räumlich und zeitlich, sondern auch sozial oder kulturell. Eines dieser umfassenden Projekte ist die „Amsterdam Time Machine“, die sich mittlerweile mit methodisch ähnlichen Time Machines – unter anderem auch in Wien – zu einem europaweiten Konsortium vernetzt.
Marieke van Erp, Leiterin des Digital Humanities Lab im KNAW Humanities Cluster von der Königlichen Niederländischen Akademie der Wissenschaften in Amsterdam, ist eine der Pionier/innen dieser Art von Forschung. Die Expertin für Sprachtechnologien und künstliche Intelligenz hat Linguist/innen, Sozial- und Wirtschaftshistoriker/innen, Medien- und Geographic Information Scientists motiviert disziplinenübergreifend zu arbeiten, um dadurch die Daten der anderen in ihrer Tiefe und Aussagekraft ebenfalls „lesen“ zu können. Auf Einladung des Austrian Centre for Digital Humanities – ACDH-ÖAW stellt sie ihr Pilotprojekt bei einer ACDH Lecture unter dem Titel „Amsterdam Time Machine: bringing together data and disciplines“ vor.