„Gebirge befinden sich im Globalisierungsstress“ ist das Bild, mit dem der Geograph und Gründungsdirektor der Gebirgsforschung an der ÖAW, Axel Borsdorf, die dramatischen Veränderungen in Gebirgsregionen beschreibt. Es bedürfe der Zusammenarbeit von Natur- und Sozialwissenschaft sowie der internationalen Vernetzung, um die aktuellen ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen in Gebirgsräumen zu meistern. Die ÖAW nahm die Herausforderung auf dem Gebiet der Wissenschaft an und gründete 2006 eine ensprechende Forschungsstelle, die drei Jahre später in ein Institut umgewandelt wurde.
Das heutige ÖAW-Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung (IGF) ist in Innsbruck beheimatet und hat mit der Abteilung „Global Observation Research Initiative in Alpine Environments - GLORIA“ eine „Außenstelle“ in Wien. Die Innsbrucker Abteilungen befassen sich mit den Mensch-Umweltbeziehungen in (hoch)alpinen Siedlungsräumen, der Fernerkundung sowie mit der Kommunikation und Nutzbarmachung der Forschungsergebnisse in der Gesellschaft. Mit dem Gletschermonitoring, digitalen und georeferenzierten Kartenwerken, soziologischen Erhebungen und mit der Vernetzung mit internationalen Partnern schaffen die Mitarbeiter/innen eine wesentliche Basis für eine wissenschaftsbasierte nachhaltige Entwicklung von Gebirgsräumen.
Anlässlich des 10-jährigen Bestehens lädt das IGF zum Festprogramm ins Landhaus Tirol ein. Der abschließende Science-Policy Talk zum Thema „Gebirge als Freiluftlaboratorien für den Globalen Wandel“ soll die Anliegen des IGF in die Öffentlichkeit tragen.