Animistische Rituale für ein gutes Leben

Bei einer ISA International Guest Lecture stellt Katherine Swancutt, Sozialanthropologin am Kings's College London, ihre Forschungsarbeit über Schamanismus und Animismus heutiger Gemeinschaften in unterschiedlichen Gebieten Innerasiens vor.

Bei den Nuosu, einer tibeto-burmanischen Gruppe im Südwesten Chinas, werden die religiösen Texte ihrer animistischen Priester oft in Form von Ritualen verwendet, um Träume und Wünsche wahr werden zu lassen. Die Sozialanthropologin Katherine Swancutt - sie ist Direktorin des Projekts "Religiöse und ethnische Vielfalt in China und Asien" am Kings's College London - hat solche Rituale untersucht. Sie hat sich insbesondere mit der rituellen Verbindung vokaler und verschriftlichter Umsetzung auseinandergesetzt. Am Beispiel eines weitverbreiteten Rituals in den Linagshan-Bergen hat sie das Opfer an den örtlichen Berggeist erforscht, den viele Nuosu um Wohlergehen anrufen und den sie darum bitten, sie nicht zu verlassen.

Im Vortrag "Melding Script into Voice: The Social Lives of Dreams, Mountains, and New Energy Technologies in Southwest China" wird Katherine Swancut zeigen, wie mehrere Nuosu-Männer einen priesterlichen Text während eines Opfers für ihren lokalen Berggeist in Schriftform umsetzten, um sich dadurch des lang andauernden Schutzes durch den Berggeist zu vergewissern.

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