19.04.2024 | Preise

Mannagetta-Preise gehen an fünf junge Wissenschaftler:innen

Von der Allergieforschung bis zur Geschichte der Orthopädie: Die Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Preise würdigen Forschung im Bereich der Medizin und Medizingeschichte. Fünf herausragende Wissenschaftler:innen wurden erneut im Johannessaal der ÖAW damit ausgezeichnet.

Zur Preisverleihung hieß ÖAW-Vizepräsidentin Ulrike Diebold die Gäste im Johannessaal der ÖAW willkommen. © ÖAW/Elia Zilberberg

Mit der Geschichte der Orthopädie im 20. Jahrhundert beschäftigt sich Katrin Pilz, die den Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Preis für die Geschichte der Medizin 2023 erhält. Die Historikerin zeigt auf, dass Film als medizinisches Forschungs- und Kommunikationsmittel nicht nur die Wiener Medizin- sondern auch die Filmgeschichte prägte.

Von Hausstaubmilben bis Depression

Hausstaubmilben sind unter den häufigsten Auslösern für Allergien weltweit. In ihrer herausragenden Arbeit beschäftigt sich Huey-Jy Huang mit der Erforschung des Allergens Der p 37 und dessen Zusammenhängen mit Asthma. Dafür wurde sie mit dem Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Förderpreis für Medizin 2022 ausgezeichnet.

Für ihre Arbeit zur Temporallappenepilepsie erhielt Anna Tröscher den Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Förderpreis für Medizin 2022. Seit ihrem Studium der Biotechnologie, beschäftigt sich die Preisträgerin mit Neuroimmunologie und neurologischer Grundlagenforschung.

Godber Mathis Godbersen untersucht in seiner preisgekrönten Arbeit die biologischen Ursachen und funktionellen Störungen der Depression im Hinblick auf zerebrale Glukosestoffwechselprozesse. Nach dem Studium der Humanmedizin, sowie Stationen in Buenos Aires, Santiago de Compostela und an der Charité Berlin, schloss Godber Mathis Godbersen das Doktorat in Klinischen Neurowissenschaften ab. Nun erhält er den Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Förderpreis für Medizin 2023.

Für seine Forschungen zur altersbedingten Makuladegeneration wurde Andreas Pollreisz mit dem Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Preis für Medizin 2022 ausgezeichnet. Mit seiner Forschungsgruppe untersuchte er erstmals unter Verwendung einer neuartigen 3D-Elektronenmikroskopie-Technologie die Schnittstelle zwischen retinalem Pigmentepithel und Photorezeptoren.

Preise eines Ritters

Der Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Preis für die Geschichte der Medizin wird an Wissenschaftler:innen bis 45 Jahre für hervorragende Forschungsarbeiten zur Geschichte der Medizin vergeben. 

Der Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Förderpreis für Medizin wird an Wissenschaftler:innen bis max. vier Jahre nach der Promotion für hervorragende Publikationen  im Bereich der medizinischen Forschung vergeben. Jährlich können zwei Förderpreise zuerkannt werden.

Benannt sind die Preise nach Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta (1592–1666), der in Padua zum Doktor der Medizin promovierte. Er war Leibarzt von Ferdinand II., Ferdinand III. und Leopold I. und verfasste eine Pestordnung. 1630 erhielt er das Diplom als „Comes palatinus“, 1637 wurde er „Ritter von Lerchenau“. Sein großes Vermögen spendete er und errichtete eine eigene Stiftung, die bis heute besteht: die Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Stiftung. Die Preise werden nach der Auswahl durch eine unabhängige Fachjury durch die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) vergeben.

 

AUF EINEN BLICK 

Stipendien und Preise der ÖAW