A micro-scale perspective on alpine floras under climate change

Linking observations and models to improve our understanding of the future of European high mountain plants

Laufzeit: 2021-2025

Projektfinanzierung: European Research Council (ERC)

Projektteam: ÖAW-IGF: GLORIA-Koordination in Kooperation mit Teams der Universität Wien und der Universität Innsbruck sowie mit den europäischen GLORIA-Partnergruppen

Projektleitung: Universität Wien: Stefan Dullinger (Gesamtleitung), ÖAW: Harald Pauli, Universität Innsbruck: Martin Rutzinger

Link: Projekt-Webpage

MICROCLIM untersucht die mikroklimatische Einnischung alpiner Pflanzenarten im Kontext prognostizierten Biodiversitätsverluste durch den fortschreitenden Klimawandel. Dafür werden die bislang getrennten Forschungsbereiche Monitoring, prognostische Modellierung und experimentelle Studien miteinander verbunden. Das Projekt soll zunächst eine umfassende Evaluierung von Standard-Modelling-Ansätzen anhand von europaweiten Monitoringdaten aus GLORIA-Gipfelzonen liefern, insbesondere über die Rolle räumlicher Skalierung für mögliche Diskrepanzen zwischen Modell und Beobachtung. Zweitens wird ein neuartiges Modellierungs-Framework zur Simulierung simultaner Änderungen von Verbreitungsmustern von miteinander interagierenden Arten entwickelt. Die Parametrisierung des Modells erfolgt über Experimente, Monitoring-Daten und deren Evaluierung anhand detaillierter Beobachtungsdaten aus einem Modellgebiet in den Zentralalpen. Schließlich erfolgt die Anwendung des Modells mit der Simulation der Verbreitungsdynamiken der Gebirgsflora über das 21. Jahrhundert auf sehr feiner Auflösung. Ziel ist dabei die Identifizierung möglicher Puffereffekte (rescue effects) durch die topographisch-mikroklimatische Variabilität von Hochgebirgshabitaten, die dem prognostizierten Biodiversitätsverlust entgegenwirken könnten. Mit der Anwendung der dynamischen Simulationen aus dem Modellgebiet auf die europäischen GLORIA-Gipfel ist die Möglichkeit einer großräumigen Generalisierung gegeben.

Die Ergebnisse von MICROCLIM werden einen wichtigen Beitrag zum Verständnis über das tatsächliche Ausmaß der Gefährdung der einzigartigen alpinen Flora Europas liefern und ob schadensbegrenzende Naturschutzmaßnahmen für ihre langfristige Sicherung erforderlich sind.