Das Tor zur Seele : : Schlaf, Somnambulismus und Hellsehen im frühen 19. Jahrhundert / / Philipp Osten.

Der Schlaf fesselte im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts die Aufmerksamkeit von Philosophen, Ärzten, Staatsbeamten und Theologen. Ausgerechnet ein Zustand der Bewusstlosigkeit sollte die bestehende Gesellschaftsordnung stützen und Erkenntnisse über »das Absolute« liefern. War es möglich, im »magne...

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Place / Publishing House:Paderborn : : Verlag Ferdinand Schöningh,, 2015.
Year of Publication:2015
Language:German
Physical Description:1 online resource.
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Description
Other title:Preliminary Material -- Einleitung -- Schlaf und Seele. Von der ‚merkwürdigen Geschichte‘ zum ‚wissenschaftlichen Code‘ -- Somnambulismus als Staatsraison? -- Ein Fall aus den Akten des Württembergischen Medizinal-Kollegiums -- Wissenschaft und Schwärmerei. Der Pfarrer Johann August Steinhofer und die Somnambule Anna Barbara Straub -- Die Regeln des Schlafs -- Schlussbetrachtung -- Anmerkungen -- Quellen, Literatur und Abbildungen -- Dank -- Personenregister.
Summary:Der Schlaf fesselte im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts die Aufmerksamkeit von Philosophen, Ärzten, Staatsbeamten und Theologen. Ausgerechnet ein Zustand der Bewusstlosigkeit sollte die bestehende Gesellschaftsordnung stützen und Erkenntnisse über »das Absolute« liefern. War es möglich, im »magnetischen« Schlaf des »Somnambulismus« in den eigenen Körper, in die Zukunft oder gar das Jenseits zu schauen? Dieses Buch schildert die Umstände, unter denen der Schlaf nach 1800 zum Objekt wissenschaftlichen Interesses und zum Faszinosum der Literaten wurde. Bei seinen Recherchen stieß der Autor auf bislang unveröffentlichte Quellen der obersten Medizinalbehörde des Königreichs Württembergs, die über medizinische Untersuchungen und Experimente an sogenannten Somnambulen berichten, denen zum Teil hellseherische Fähigkeiten zugeschrieben wurden. Das Selbstzeugnis einer 17-jährigen Probandin offenbart, welche Nähe die wissenschaftlichen Deutungen der Hofärzte zu tief im Volksglauben verankerten Vorstellungen aufwiesen. Darüber hinaus geht Philipp Osten der Frage nach, inwiefern die Alltagskultur des frühen 19. Jahrhunderts von den damaligen medizinischen Schlaftheorien und von der Vorstellung einer Analogie von Schlaf und Tod geprägt war. Und er führt seine Leser an jene wissenschafts- und mentalitätsgeschichtliche Epochengrenze, hinter der an die Stelle philosophischer Theorien über die Seele und ihre verschiedenen Zustände disziplinierende Regeln traten, die darauf zielten, den Schlaf vor allem als Mittel zum Erhalt der Leistungs- und Arbeitsfähigkeit anzusehen.
Bibliography:Includes bibliographical references and index.
ISBN:3657779353
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Philipp Osten.